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TotalEnergies plant Einstieg in Kupferhandel zur Kapitalisierung der Energiewende

TotalEnergies untersucht derzeit die Möglichkeit, in den Kupferhandel einzusteigen, um von der steigenden Nachfrage nach Metallen für die Energiewende zu profitieren. Der französische Energiekonzern will damit erstmals seine umfangreichen Ölhandelsaktivitäten auf den Metallsektor ausweiten, wie Rahim Azouni, Senior Vice President für Rohöl, Kraftstoffe und Derivatehandel, auf einer geschlossenen Konferenz in London bekanntgab.

„Wir prüfen den Fall, um unsere Position im sich wandelnden Energiemarkt zu stärken“, erklärte Azouni. Die Entscheidung sei eng mit der globalen Energiewende verknüpft, die eine erhöhte Nachfrage nach Kupfer, insbesondere für Stromkabel, Gebäude und Elektrofahrzeuge, mit sich bringt. TotalEnergies plant, eine „Digital Delivery Unit“ zu schaffen, die sich auf technologische Innovationen, künstliche Intelligenz (AI) und datenbasierte Lösungen im Metallhandel fokussiert.

Der Schritt folgt dem Trend, dass immer mehr Ölkonzerne ihre Aktivitäten auf den Metallmarkt ausweiten. Vitol, der weltweit größte unabhängige Ölhändler, kehrte kürzlich zum Metallhandel zurück, nachdem er diesen 2014 verlassen hatte. Ebenso baut Mercuria seine Metallhandelsabteilung aus und konzentriert sich verstärkt auf Aluminium als Teil seiner Strategie zur Energiewende. Auch Hedgefonds-Manager Pierre Andurand verlagert seinen Fokus zunehmend auf Kupfer und andere Metalle, wobei er prognostiziert, dass Kupferpreise in den kommenden Jahren erheblich steigen könnten.

Die globale Kupfernachfrage soll laut Expertenanalyse in den nächsten zehn Jahren stark ansteigen, getrieben durch die Elektrifizierung der Wirtschaft und den Ausbau erneuerbarer Energien. Trotz dieser positiven Aussichten steht der Ölmarkt derzeit vor Herausforderungen, da die Nachfrage in China infolge geopolitischer Spannungen und des Krieges im Nahen Osten zurückgegangen ist, was die Preise niedrig hält.

Tom Price, Ressourcenanalyst bei Panmure Liberum, erläuterte: „Die niedrige Volatilität im Ölmarkt und langfristige Veränderungen in den Energiesystemen treiben den Übergang zu Metallen voran.“ Er betonte jedoch, dass der Wechsel von Öl- zu Metallhandel aufgrund unterschiedlicher Marktstrukturen eine erhebliche Herausforderung darstellen könnte.

TotalEnergies sieht seine Erfahrungen in China und Indonesien, den größten asiatischen Märkten des Unternehmens, als eine solide Grundlage für die Expansion in Indien, wo die Nachfrage nach Metallen weiter steigt. Der Konzern plant zudem eine vierjährige Investition von 20 Millionen Euro zur Erweiterung seiner bestehenden Produktionsstätte in Punjab, Indien, und prüft weitere Beteiligungen, um ein gleichberechtigtes 50/50-Joint Venture mit der EP Corporate Group zu bilden.

Patrick Pouyanné, CEO von TotalEnergies, betonte die Notwendigkeit, sich an die sich wandelnden Marktbedingungen anzupassen und innovative Wege zu finden, um in einem dynamischen globalen Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben. „Unsere strategische Ausrichtung auf Metalle ermöglicht es uns, unsere Einnahmen zu diversifizieren und auf zukünftige Markttrends zu reagieren“, sagte Pouyanné.

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