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Moody’s warnt vor Zahlungsausfällen bei Platinum Equity und Clearlake Capital
Private-Equity-Gruppen wie Platinum Equity und Clearlake Capital stehen laut Moody’s unter erhöhtem Zahlungsausfallrisiko. Die Ratingagentur warnte am Donnerstag, dass die steigenden Zinssätze die Schuldenlast dieser US-amerikanischen Investmentfirmen erheblich belasten. Mehr als die Hälfte der Unternehmen in den Portfolios von Platinum und Clearlake, beide in Los Angeles ansässig, seien nun mit einer Rating-Klasse von B3 oder darunter eingestuft und damit anfälliger für Zahlungsausfälle.
Der Bericht von Moody’s verdeutlicht, dass die jüngsten Zinsanstiege die Vermögenswerte der schnell wachsenden Private-Equity-Gruppen stark belasten. Clearlake, Mitbesitzer des Chelsea Football Clubs, und Platinum Equity weisen die höchsten Verschuldungsquoten unter den untersuchten Firmen auf. Während andere Unternehmen begonnen haben, ihre Schulden zu reduzieren, kämpfen diese beiden Gruppen weiterhin mit hohen Leverage-Raten.
Seit 2008 hat Clearlake sein Vermögen von etwa 1 Milliarde auf heute 90 Milliarden US-Dollar gesteigert, während Platinum Equity in derselben Zeit sein Fondsvolumen nahezu verfünffacht hat und nun knapp 50 Milliarden US-Dollar verwaltet. Trotz dieser beeindruckenden Wachstumszahlen zeigt sich das Marktumfeld zunehmend herausfordernd. Im Zeitraum von zwei Jahren bis August verzeichneten Portfolio-Unternehmen der führenden zwölf Buyout-Gruppen eine Ausfallrate von 14,3 Prozent, doppelt so hoch wie bei nicht-Private-Equity-gestützten Unternehmen.
Auch andere Private-Equity-Giganten wie Apollo Global und Ares Management sehen sich ähnlichen Problemen gegenüber. Fast ein Viertel der von Apollo gehaltenen Unternehmen sind seit 2022 ausgefallen, während bei Ares-backed Firmen bereits 47 Prozent als distressed gelten. Diese Entwicklungen unterstreichen die Risiken, die mit hohen Verschuldungsgraden und einem schwierigen Zinsumfeld verbunden sind.
Platinum Equity und Clearlake Capital haben in den letzten Jahren bedeutende Summen von institutionellen Investoren in Nordamerika eingesammelt und sich von Nischen-Marktteilnehmern zu mächtigen Akteuren im Dealmaking entwickelt. Dennoch haben die raschen Zinserhöhungen, die größte in einer Generation, die Bewertungen stark gedrückt und die Bilanzen vieler hochverschuldeter Portfoliounternehmen belastet.
Moody’s betont, dass der wachsende Markt für Private Credit die Analyse erschwert, da diese Kredite schwerer nachzuvollziehen sind als traditionelle Finanzierungsformen. „Private Credit kann einige Probleme in den Portfolios von Private-Equity-Firmen verschleiern“, erklärt Julia Chursin, Vizepräsidentin bei Moody’s. „Es könnte verstecktes Kreditrisiko geben, das vom Private-Credit-Sektor absorbiert wird, obwohl behauptet wird, dass nur solide Kredite ausgewählt werden.“
Die Situation stellt die Stabilität und Zukunftsfähigkeit der betroffenen Private-Equity-Gruppen infrage. Während einige Unternehmen bereits begonnen haben, ihre Verschuldung zu reduzieren, bleibt die Unsicherheit hoch, da die wirtschaftlichen Bedingungen weiterhin volatil sind.