Ticker
NatWest steigert Gewinn um 26 % und hebt Umsatzprognose – Aktien erreichen 13-jähriges Höchstmaß
Der britische Finanzkonzern NatWest Group meldete im dritten Quartal 2024 einen vorsteuerlichen operativen Gewinn von 1,67 Milliarden Pfund, ein Anstieg um 26 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Ergebnisse übertrafen die Analystenerwartungen von 1,46 Milliarden Pfund und führten dazu, dass die Aktien des Unternehmens in London um über fünf Prozent auf 381,5 Pence stiegen – ein 13-jähriges Höchstmaß.
Der Umsatz wuchs um sieben Prozent auf 3,74 Milliarden Pfund und übertraf die prognostizierten 3,58 Milliarden Pfund. Dieses Wachstum wurde durch eine Erweiterung der Kredit- und Einlagenbasis vorangetrieben, wodurch der Nettozinsüberschuss auf 2,90 Milliarden Pfund anstieg – deutlich über den erwarteten 2,10 %. Chief Executive Paul Thwaite erklärte: „Im letzten Quartal haben wir eine weitere Zunahme der Hypothekenanträge verzeichnet, insbesondere bei Erstkäufern und Umschuldungen, unterstützt durch die Übernahme des Hypothekenportfolios von Metro Bank.“
Die erhöhte Kundenaktivität und die niedrigen Ausfallraten trugen maßgeblich zum Umsatzwachstum bei. Zudem profitiert NatWest von strukturellen Sicherungsmaßnahmen, die den Einfluss von Zinsschwankungen durch die Bank of England abmildern. Die Nettozinsmarge stieg auf 2,18 %, im Vergleich zu der Konsensprognose von 2,10 %.
Trotz der positiven Ergebnisse hat das Unternehmen die Prognose für den Gesamtumsatz 2024 auf rund 14,4 Milliarden Pfund angehoben, leicht über den Erwartungen von 14,3 Milliarden Pfund und deutlich über der früheren Schätzung von 14,0 Milliarden Pfund. Diese Anpassung folgt auf eine Zinssenkung durch die Bank of England im August, die das wirtschaftliche Umfeld stabiler machte.
Finanzvorstand Katie Murray betonte: „Wir haben kaum Veränderungen im Kundenverhalten nach der ersten Zinssenkung gesehen und behalten unser Einkommensmomentum bei, was uns ein größeres Vertrauen in unsere Jahresleistung gibt.“
Die Rendite auf das materielle Eigenkapital wurde auf über 15 % angehoben, im Einklang mit der Konsensprognose von 15,1 % und über den vorherigen Schätzungen von 14 %. Dies unterstreicht die gestärkte Profitabilität des Unternehmens.
Die Aktien von NatWest reagierten positiv auf die starken Quartalszahlen und stiegen in London um über fünf Prozent auf 381,5 Pence, was ihren höchsten Kurs seit März 2011 darstellt. Seit Jahresbeginn haben die Aktien um rund 73 % zugelegt, unterstützt durch die robusten Finanzkennzahlen und die strategischen Anpassungen des Unternehmens.
Analysten bei Citi sehen in der starken Kapitalbasis von NatWest die Möglichkeit weiterer gezielter Aktienrückkäufe im Jahr 2025, was die Attraktivität für Investoren weiter erhöhen könnte.
NatWest plant zudem, die Beteiligung der britischen Regierung von derzeit unter 16 % bis spätestens 2026 zu reduzieren und das Unternehmen vollständig in Privatbesitz zurückzuführen. Dieser Schritt folgt auf die staatliche Rettung des Unternehmens während der Finanzkrise und unterstreicht die fortschreitende Privatisierung des Bankenunternehmens.