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Elbtower-Bau in Hamburg auf Eis: Neuer Investor für ikonisches Projekt erwartet
Die Bauarbeiten am Elbtower in Hamburg stehen seit rund einem Jahr still, nachdem die Signa-Gruppe Insolvenz anmelden musste. Der geplante Wolkenkratzer, der bis 2028 das neue Wahrzeichen der HafenCity werden sollte, könnte nun durch einen neuen Investor gerettet werden, wie der Insolvenzverwalter Torsten Martini gegenüber der dpa bekanntgab.
Martini äußerte sich optimistisch, in diesem Herbst einen neuen Käufer präsentieren zu können. Verhandlungen laufen „mit einer Handvoll Interessenten“ aus dem In- und Ausland, darunter sowohl ausländische Konsortien als auch deutsche Bieter. Sollte ein Kaufvertrag im Herbst unterzeichnet werden, könnte der Erwerb bereits Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Die Elbtower Immobilien GmbH und Co. KG, eine Tochter der ebenfalls insolventen Signa Prime Selection AG, beantragte im Januar das Insolvenzverfahren. Das Projekt, eine Tochtergesellschaft des österreichischen Immobilienmoguls René Benko, sah sich mit geringerem Interesse konfrontiert als kleinere Signa-Immobilien, so Martini. Letztlich müssen die Gläubiger dem Kaufvertrag in einer Gläubigerversammlung zustimmen.
SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf kritisierte den Stillstand und forderte den Insolvenzverwalter auf, private Bauherren zu finden, die das Projekt vorantreiben. „Das Projekt wird nicht zulasten der Hamburger Steuerzahlenden fortgeführt werden“, betonte Kienscherf und unterstrich die Notwendigkeit politischer Unterstützung.
Das ambitionierte Bauvorhaben umfasst 64 Stockwerke und erreicht eine Höhe von 245 Metern, was es zum dritthöchsten Gebäude Deutschlands machen würde. Ursprünglich sollten im Elbtower Büros, Geschäfte, Galerien, Cafés, Restaurants, ein Fitnessstudio sowie eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform in der 55. Etage untergebracht werden. Zudem war ein Hotel geplant. Die Fertigstellung war für 2025 mit Kosten von rund 950 Millionen Euro vorgesehen. Ende Oktober 2023 stoppte das Bauunternehmen bei einer Höhe von 100 Metern die Arbeiten, da Signa die Rechnungen nicht beglich.
Martini betonte, dass die Interessenten derzeit die bereitgestellten Unterlagen detailliert prüfen und Nachweise über die Finanzierung des Kaufpreises erbringen müssen. „Wir verlangen Nachweise, dass der Kaufpreis fließt und die Transaktion sicher ist“, sagte er. Die endgültige Entscheidung über den Verkauf liegt jedoch weiterhin bei den Gläubigern.