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Intel-Fabrik in Magdeburg nach Trumps Wahlsieg ungewiss


Nach dem Wahlsieg Donald Trumps rechnet der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Reint Gropp, kaum noch mit einer Ansiedlung des US-Chipherstellers Intel in Magdeburg. „Ich halte es für extrem unwahrscheinlich, dass Intel jetzt noch nach Magdeburg kommt,“ sagte Gropp der Nachrichtenagentur dpa. Die Bundesregierung hatte Intel ursprünglich rund zehn Milliarden Euro an Subventionen zugesagt, was pro Arbeitsplatz etwa einer Million Euro entspräche.
Intel plant seit Längerem den Bau mehrerer Chipherstellungsfabriken in Sachsen-Anhalt. Aufgrund eines umfassenden Sparkurses verschob der Konzern das Projekt jedoch um zwei Jahre. Der US-Halbleiterriese verzeichnete im letzten Quartal erhebliche Verluste und erwartet auch für das kommende Jahr rote Zahlen. CEO Pat Gelsinger kündigte daher Anfang August den Abbau von etwa 15.000 Stellen an, um insgesamt zehn Milliarden Dollar einzusparen. Dieser Sparkurs resultiert aus Intels fehlendem Anschluss an den KI-Boom, von dem Konkurrenten profitierten.
Gropp betonte, dass Deutschland in Anbetracht dieser Entwicklungen froh sein könne, dass bisher keine Gelder an Intel geflossen seien. Eine erste Tranche der zugesagten Subventionen wurde von Wirtschaftsminister Robert Habeck noch als Reserve für den Bundeshaushalt vorgeschlagen, doch ob diese Mittel angesichts der aktuellen politischen Situation tatsächlich genutzt werden, bleibt offen.
Trumps Rückkehr ins Amt könnte weitreichende Folgen für die deutsche Exportwirtschaft haben, so Gropp weiter. Eine Einführung von Zöllen seitens der USA sei zu erwarten und würde gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Schwächephase Deutschlands tiefe Spuren hinterlassen. „Deutschland ist eine Exportnation und die USA sind ein wichtiger Handelspartner,“ erklärte Gropp. „Zölle sind einfach inflationär und erhöhen unsere eigenen Kosten.“
Als Reaktion könnte auch die EU Gegenmaßnahmen ergreifen, was Gropp zufolge Preiserhöhungen für Konsumenten und Produktionsverlagerungen in die USA zur Folge haben könnte. „Trump erreicht genau das, was er will – Unternehmen verlagern ihre Produktion aufgrund der wirtschaftlichen Anreize in die USA,“ schätzte der Wirtschaftsexperte.

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