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Bauwirtschaft vor Wendepunkt – ab 2026 kräftiges Wachstum erwartet
Die deutsche Bauwirtschaft durchlebt eine der schwersten Krisen seit Jahrzehnten, insbesondere im Wohnungsbau. Im Herbst 2024 erreichten die Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser den niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Über die Hälfte der Wohnungsbauunternehmen klagt über Auftragsmangel. „Der Wohnungsbau steckt seit 29 Monaten in der Krise“, kritisierte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.
Doch eine neue Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) deutet auf eine Trendwende hin. Bereits ab Mitte 2025 könnte sich die Lage stabilisieren, bevor 2026 ein preisbereinigtes Wachstum von zwei Prozent erwartet wird. Das Bauvolumen werde sich nach vier Jahren des Rückgangs erholen, so Studienautor Martin Gornig. Zwar prognostizieren die Experten für 2024 noch einen Rückgang von fast vier Prozent, doch die sinkenden Zinsen und eine erwartete Konjunkturerholung könnten neue Projekte anstoßen.
„Mit einer stabilen Konjunktur und einem gefestigten Arbeitsmarkt werden Haushalte wieder vermehrt in Bauprojekte investieren“, heißt es in der DIW-Studie. Besonders der Tiefbau wird von Infrastrukturmaßnahmen, Energiewende-Projekten und dem Breitbandausbau profitieren. Trotzdem wird das Bauvolumen auch 2026 noch rund sieben Prozent unter dem Spitzenwert von 2021 liegen. Im Wohnungsneubau dürfte die Lücke sogar bei 25 Prozent liegen.
Das DIW fordert daher ein Sofortprogramm für den sozialen Wohnungsbau, um vor allem Kommunen mit angespannten Wohnungsmärkten gezielt zu unterstützen. Trotz positiver Entwicklungen bleibt die Krise im Wohnungsmarkt spürbar: Wohnraum bleibt knapp, vor allem in Großstädten, und Mieten dürften weiter steigen.
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