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Trade Republic verdreifacht Kundenvermögen auf 100 Mrd. Euro und plant keinen Börsengang
Trade Republic, Deutschlands zweitwertvollstes Fintech, hat trotz der Verdopplung seiner Kundenbasis und der Verdreifachung des Kundenvermögens auf 100 Mrd. Euro betont, dass ein Börsengang derzeit nicht zur Debatte steht.
Das in Berlin ansässige Unternehmen, das oft als europäisches Pendant zu Robinhood bezeichnet wird, erhielt 2022 eine Bewertung von 5,4 Mrd. Dollar und gilt als einer der vielversprechendsten IPO-Kandidaten im europäischen Fintech-Sektor. Dennoch betonte Mitgründer Christian Hecker in einem Interview mit der Financial Times, dass ein Börsengang „weder kurzfristig noch mittelfristig“ geplant sei.
Seit der Gründung 2015 hat sich Trade Republic zu einem der größten Online-Broker in Deutschland entwickelt und bedient inzwischen 8 Millionen Kunden. Zum Vergleich: Die Online-Bank Comdirect, ein Geschäftsbereich der Commerzbank, zählt nach drei Jahrzehnten 3 Millionen Kunden und verwaltet Kundeneinlagen von 135 Mrd. Euro.
Hecker zeigte sich überzeugt, dass das Unternehmen sein schnelles Wachstum ohne zusätzliche Finanzierungsrunden fortsetzen kann. Der Großteil der in den letzten zehn Jahren eingesammelten 1,3 Mrd. Dollar sei noch nicht ausgegeben. „Wir sehen so viele Wachstumschancen in Europa“, so Hecker. Neben Deutschland, wo derzeit zwei Drittel der Kunden ansässig sind, fokussiert sich Trade Republic auf Expansionen in Frankreich, Italien und andere europäische Märkte.
Im Geschäftsjahr 2024 erzielte das Fintech zum zweiten Mal in Folge einen Gewinn, der über den 14,1 Mio. Euro liegt, die für die zwölf Monate bis September 2023 gemeldet wurden. Genaue Zahlen sollen in späteren öffentlichen Berichten offengelegt werden.
Trade Republic sieht sich jedoch mit Herausforderungen konfrontiert, darunter das ab 2026 wirksame Verbot des sogenannten Payment for Order Flow (PFOF), das ein Drittel der Einnahmen des Unternehmens ausmacht. Hecker äußerte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen die entgangenen Einnahmen durch andere Quellen kompensieren könne. Neben den Handelsgebühren der Kunden, die ebenfalls ein Drittel der Einnahmen ausmachen, erzielen Vermögensverwalter durch den Verkauf von ETFs an Trade Republic-Kunden weitere Erlöse.
Die Kritik an verzögerten Dividendenzahlungen infolge eines IT-Updates im letzten Jahr bezeichnete Hecker als „Wachstumsschmerzen“, die inzwischen durch die Auslagerung des Kundenservices behoben worden seien.
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