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Apple-CFO bestreitet Vorwürfe über exorbitante Gewinne im britischen Kartellrechtsprozess
Apple steht in London im Mittelpunkt einer Sammelklage, bei der dem iPhone-Hersteller vorgeworfen wird, eine marktbeherrschende Stellung auszunutzen, um „exorbitante“ Gewinne mit seinem App Store zu erzielen. Kevan Parekh, Apples neuer Chief Financial Officer, wies diese Anschuldigungen am Donnerstag im Zeugenstand zurück und bezeichnete Schätzungen einer Profitmarge von 75 Prozent als ungenau.
Die Klage vor dem Competition Appeal Tribunal in Höhe von 1,5 Milliarden Pfund ist der erste große Fall aus einer Welle von Sammelklagen gegen Big Tech in Großbritannien. Antitrust-Anwälte verfolgen den Prozess genau, da er wegweisend für ähnliche Klagen gegen Unternehmen wie Alphabet, Microsoft und Meta sein könnte.
Kevan Parekh, der zuvor als Vizepräsident für Finanzplanung bei Apple tätig war, erklärte vor Gericht, dass es „unmöglich“ sei, die Rentabilität des App Stores separat und präzise zu berechnen. „Es kann nur eine grobe Schätzung geben, keine genaue Analyse“, sagte Parekh. Diese Aussage widersprach der Darstellung des Anwalts der Kläger, Michael Armitage, der sich auf frühere US-Gerichtsunterlagen berief, die Margen von über 75 Prozent nahelegten.
Die Sammelklage wird von Rachael Kent, Dozentin am King’s College London, im Namen von Millionen britischer Verbraucher geführt. Die Kläger argumentieren, dass Apple eine Monopolstellung geschaffen habe, indem es App-Entwickler zwinge, ausschließlich den App Store für den Vertrieb ihrer Software zu nutzen. Die Klage behauptet, dass hohe Kommissionen, die Apple den Entwicklern berechnet, letztlich an die Verbraucher weitergegeben würden.
Apple verteidigt sich mit der Begründung, dass die Gebühren gerechtfertigt seien, da sie zur Finanzierung des „einzigartigen, vollständig integrierten Systems“ dienten, das auf Sicherheit, Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit ausgelegt sei. Apples Anwälte argumentierten zudem, dass der Markt für iOS-Geräte und Apps intensiven Wettbewerb erlebe, was die Vorwürfe eines Monopols entkräfte.
Der Prozess reiht sich in eine Serie globaler rechtlicher Untersuchungen gegen Apple ein. Die US-Justiz hat ebenfalls Klagen wegen wettbewerbswidriger Praktiken des App Stores eingereicht. Allerdings konnte sich Apple in einem ähnlichen Fall gegen Epic Games, den Entwickler von Fortnite, im vergangenen Jahr weitgehend behaupten.
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