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HSBC will mit neuem CEO 1,5 Mrd. Dollar jährlich einsparen: Gewinne steigen trotz Rückgang bei Zinsspanne


HSBC peilt massive Kostensenkungen an und hat erstmals konkrete Zahlen zu dem von Konzernchef Georges Elhedery angestoßenen Umbau vorgelegt. Laut der Bilanz für das Gesamtjahr 2024 will die britische Großbank bis Ende 2025 rund 300 Mio. Dollar einsparen und ab 2026 jährlich 1,5 Mrd. Dollar weniger ausgeben. Elhedery kündigte in diesem Zusammenhang zudem an, 1,5 Mrd. Dollar aus „nicht strategischen Bereichen“ in Wachstumsfelder umzuleiten. Für die erforderlichen Umstrukturierungen, darunter eine neue Regionalaufteilung in „Eastern“ und „Western“ sowie den Abbau eines Managementlevels, veranschlagt die Bank laut Prognose 1,8 Mrd. Dollar an Einmalaufwendungen in den Jahren 2025 und 2026.
Im vierten Quartal 2024 erzielte HSBC einen Vorsteuergewinn von 2,3 Mrd. Dollar, eine Steigerung um 1,3 Mrd. Dollar gegenüber dem Vorjahr. Auf Jahressicht kletterte der Gewinn vor Steuern um 6,6 Prozent auf 32,3 Mrd. Dollar und übertraf damit die Markterwartungen. Für die Aktionäre gibt es eine Dividendenanhebung auf insgesamt 87 Cent pro Aktie, sowie ein erneutes Rückkaufprogramm über 2 Mrd. Dollar.
Trotz positiver Gesamtentwicklung ist die Net Interest Margin, ein wichtiger Rentabilitätsindikator für Bankkredite, auf 1,56 Prozent gesunken — nach 1,66 Prozent im Vorjahr. Die Netto-Zinseinnahmen, die mehr als die Hälfte der Konzernerlöse ausmachen, fielen dementsprechend von 35,8 Mrd. Dollar auf 32,7 Mrd. Dollar. Um die sinkenden Zinseffekte aufzufangen, will HSBC stärker in Wachstumsbereiche investieren und weniger profitable Einheiten zurückfahren. Dazu zählt auch das Investment-Banking-Geschäft außerhalb Asiens und des Nahen Ostens, das künftig reduziert wird.
Der Quartalsbericht weist zudem 4,6 Mrd. Dollar an notleidenden Immobilienkrediten an Kunden in Hongkong aus – ein Anstieg von 576 Mio. Dollar im Vorjahr. Insgesamt erhöhte HSBC die Risikovorsorge auf 3,4 Mrd. Dollar. Der Personalbestand sank auf 211.304 Vollzeitkräfte, rund 9.500 weniger als im Vorjahr, vor allem infolge von Veräußerungen in Kanada, Frankreich und Argentinien.
HSBC plant eine mögliche Vergütung von bis zu 15,3 Mio. Pfund für CEO Elhedery. Steigt die Aktie um 50 Prozent, könnte das Paket auf knapp 20 Mio. Pfund anwachsen. Die Bank hält ihr Bonusvolumen insgesamt stabil bei 3,8 Mrd. Dollar, bleibt also trotz Einsparungsankündigungen bei der Belohnung ihrer Belegschaft großzügig. Elhedery begründet seinen radikalen Umbau mit dem Ziel, „ein kleineres, fokussiertes Top-Team zu formen und die Kostendynamik wie das Kapital aktiv zu steuern“.

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