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Nikola meldet Insolvenz an: Startup für Wasserstoff-Trucks scheitert mit nur 47 Mio. US-Dollar in der Kasse


Der einst hochbewertete US-Elektro- und Wasserstoff-Lkw-Bauer Nikola hat Chapter 11-Gläubigerschutz beantragt und steht damit vor der Abwicklung. Laut Unternehmensangaben ist die Liquidität auf 47 Mio. US-Dollar gesunken, während Schulden und Leasingverbindlichkeiten mehr als 350 Mio. US-Dollar betragen. Zudem brachte das Geschäft in den ersten drei Quartalen 2024 gerade einmal 64 Mio. US-Dollar Umsatz.
Gegründet vom später wegen Wertpapierbetrugs verurteilten Trevor Milton war Nikola 2020 via SPAC-Fusion an die Börse gegangen und erreichte inmitten des Hypes eine Marktkapitalisierung von fast 30 Mrd. US-Dollar — nahezu auf Augenhöhe mit Ford. Allerdings verhinderten technische und organisatorische Probleme die angestrebte Massenfertigung von Wasserstoff- und Elektro-Lkw: In 2024 konnte Nikola weniger als 400 Fahrzeuge ausliefern. Parallel verschlang die Entwicklung Hunderte Millionen Dollar jährlich.
„Wie andere EV-Hersteller sind wir von schwierigen Markt- und makroökonomischen Faktoren betroffen“, erklärte CEO Steve Girsky, der mit seinem Blankoscheck-Unternehmen ursprünglich den Börsengang Nikolas bewerkstelligte. Nun soll ein Konkursgericht in Delaware über die Verwertung des geistigen Eigentums und die Abwicklung der übrigen Vermögenswerte wachen. An der Börse fiel der Aktienkurs am Mittwoch um 39,1 Prozent, was einer Restbewertung von nur noch 39 Mio. US-Dollar entspricht. Nikola reiht sich damit in die Liste junger Elektro-Start-ups wie Fisker, Arrival und Lordstown Motors ein, die in den vergangenen Monaten Insolvenz anmelden mussten.

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