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Greggs schwächelt – Expansionstempo wirft Fragen auf

Die britische Bäckereikette Greggs erlebt einen spürbaren Wachstumsrückgang. Nachdem das Unternehmen jahrelang zweistellige Umsatzzuwächse verzeichnete, wuchsen die Like-for-Like Sales in den ersten neun Wochen des Jahres 2025 nur noch um 1,7 Prozent – nach 2,5 Prozent im vierten Quartal 2024. Die Aktie hat in den vergangenen sechs Monaten mehr als 40 Prozent verloren und liegt damit hinter anderen Schnellrestaurant-Betreibern wie SSP zurück.

Ein Grund dafür ist die allgemeine Marktlage: Der britische Markt für „Food on the Go“ stagniert, und Verbraucher halten sich bei Ausgaben zurück. Doch Analysten stellen sich eine noch unvorstellbarere Frage: Hat das Vereinigte Königreich möglicherweise die Sättigungsgrenze für Wurstbrötchen erreicht?

Greggs, 1939 in Newcastle als mobiler Backwaren-Lieferdienst gegründet, betreibt inzwischen 2.618 Filialen in Großbritannien – nach 145 Netto-Neueröffnungen im vergangenen Jahr. Für 2025 sind weitere 140 bis 150 Standorte geplant. Damit nähert sich die Kette der Größe von Costa Coffee (2.800 Filialen in Großbritannien und Irland).

Eine Analyse von Panmure Liberum zeigt jedoch, dass das Expansionsmodell hinterfragt werden könnte. Laut den Schätzungen kommen in Großbritannien nur noch 27.000 potenzielle Kunden auf eine Greggs-Filiale – der niedrigste Wert unter sieben untersuchten Marken, darunter Pret A Manger und McDonald’s. Besonders in Nordengland und Zentralschottland könnte es zu einer Überversorgung kommen.

CEO Roisin Currie weist diese Bedenken zurück. Es gebe keine Hinweise darauf, dass neue Standorte bestehenden Filialen Umsatz wegnehmen. Zudem sei Greggs in einigen Regionen noch unterrepräsentiert. Doch selbst wenn die aktuelle Schwäche nur zyklisch sein sollte, mehren sich die Argumente für eine vorsichtigere Expansion.

Nach drei Jahren zweistelligen Wachstums scheint eine Rückkehr zu diesen Raten unwahrscheinlich. Analystenschätzungen von Visible Alpha prognostizieren eine weitere Verlangsamung der Same-Store Sales, während steigende Personalkosten die Profitabilität belasten. Gleichzeitig bindet die aggressive Expansion Kapital.

In seiner fast 90-jährigen Geschichte hat Greggs bewiesen, dass britische Verbraucher auch in schwierigen Zeiten an ihren Steak Bakes und Sausage Rolls festhalten. Doch wie für seine treuen Kunden gilt auch für das Unternehmen: Maßhalten kann nicht schaden.

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