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Australiens Pensionsfonds bringen Milliarden – doch Trumps Zölle werfen Schatten auf US-Investitionen


Australiens größte Pensionsfonds verfügen über eine der weltweit dynamischsten Kapitalquellen – rund 4,2 Billionen AUD stark und wöchentlich um 3,8 Mrd. AUD wachsend. Davon sind bereits 400 Mrd. USD in den USA investiert, bis 2035 sollen es eine Billion werden. Doch die Eskalation von US-Zöllen stellt diese Strategie zunehmend infrage.
Beim „Australian Super Summit“ in Washington war die Botschaft der Delegation klar: Das heimische Marktvolumen sei weitgehend ausgeschöpft, die Vereinigten Staaten stünden im Zentrum der globalen Diversifikationsstrategie. „Wir kommen mit Kapital, das langfristig gebunden werden will“, sagte Sam Sicilia, CIO des 115 Mrd. AUD schweren Hostplus-Fonds. Gemeint sind Infrastrukturprojekte mit jahrzehntelangen Laufzeiten – Flughäfen, Häfen, Autobahnen.
Zugleich verunsichern politische Signale aus dem Weißen Haus die Entscheider. Die Einführung pauschaler 10 %-Zölle auf australische Exporte im April – eingebettet in ein globales Zollpaket – hat das Vertrauen belastet. UniSuper-Investmentchef John Pearce sprach von einem „Wendepunkt“ bei US-Engagements. Man müsse die Gewichtung überdenken, besonders bei Private Assets. Aware Super, mit 100 Mrd. AUD einer der größten Fonds des Landes, kündigte eine selektivere Strategie an.
Trotz dieser Einwände bleibt das Interesse an den USA hoch. Die Tiefe des Kapitalmarkts, das Potenzial im Infrastrukturbereich und die institutionelle Reife machen das Land schwer ersetzbar. SS&C-Chef Bill Stone nannte das australische System treffend eine „wall of money“. Der größte Fonds, AustralianSuper (365 Mrd. AUD), betont die strategische Stärke gebündelter Investitionskraft im Vergleich zur zersplitterten US-Pensionslandschaft.
Zugleich macht das politisch aufgeladene Thema Privatisierung den Fonds die Arbeit schwer. „Viele verstehen die langfristigen Vorteile privaten Kapitals nicht“, sagte Jordan Kraiten von Cbus Super, das bereits in US-Infrastruktur wie die Indiana Toll Road investiert ist und weitere 5 Mrd. AUD in den nächsten fünf Jahren einplant. Trotz Hürden bleibt das Ziel klar: In einem fragmentierten globalen Markt bieten institutionalisierte Kapitalgeber wie Australiens Superfonds seltene Planungssicherheit – sofern die politischen Rahmenbedingungen halten.

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