Trump verliert erneut Schlüsselpersonal – Sicherheitsberater Waltz und sein Stellvertreter treten ab

Michael Waltz, Donald Trumps nationaler Sicherheitsberater, gibt überraschend seinen Posten auf – ebenso wie sein Stellvertreter Alex Wong. Beide Rücktritte, zunächst von CBS News unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen gemeldet, markieren einen weiteren personellen Aderlass im sicherheitspolitischen Zentrum des Trump-Lagers. Die Hintergründe deuten auf einen schwerwiegenden Vertrauensbruch.

Waltz, ein früherer Kongressabgeordneter und Veteran der US-Armee, hatte erst vor wenigen Wochen unbeabsichtigt den Chefredakteur des Atlantic, Jeffrey Goldberg, in eine verschlüsselte Signal-Chatgruppe aufgenommen. In der Gruppe, zu der auch Vizepräsident JD Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth gehörten, wurden sensible Militärschläge gegen Houthi-Stellungen in Jemen diskutiert. Goldberg erhielt Zugriff auf die Gespräche – Tage vor der tatsächlichen Operation.

Die Panne setzte eine Kette parteiinterner Kritik in Gang. Zwar verteidigte Trump Waltz öffentlich mit einem lauen „Er ist okay“, doch die Personalentscheidung ließ nicht lange auf sich warten. Laut Politico gilt Steve Witkoff, ein langjähriger Vertrauter Trumps, als möglicher Nachfolger. Witkoff war bislang als Sondergesandter für die Iran- und Ukraine-Verhandlungen tätig.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, wollte die Berichte nicht kommentieren: „Wir äußern uns nicht zu Meldungen anonymer Quellen.“ Dabei passt der Vorgang in ein Muster: Schon in Trumps erster Amtszeit hatten vier nationale Sicherheitsberater das Amt durchlaufen, zuletzt wegen Skandalen oder Loyalitätskonflikten.

Waltz war als Bindeglied zwischen militärischer Expertise und politischer Führung vorgesehen – mit Auslandseinsätzen in Afghanistan und sicherheitspolitischem Gewicht im Kongress. Dass auch sein Stellvertreter geht, spricht für eine tiefere Erschütterung der internen Abstimmungsprozesse im Weißen Haus.