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US-Bitcoin-Miner rutschen trotz Trump-Rückenwind in die Verlustzone

Die großen US-Krypto-Miner geraten unter Druck. Analystenschätzungen zufolge dürften sieben der acht größten börsennotierten Bitcoin-Mining-Unternehmen in den USA für das erste Quartal einen Verlust ausweisen – trotz eines durchschnittlich 75 % höheren Bitcoin-Preises im Vergleich zum Vorjahr. Besonders Riot Platforms Inc., einer der größten Akteure, wird laut Prognosen einen Umsatzrückgang und rote Zahlen melden.

Der Sektor leidet unter gleich mehreren Belastungsfaktoren: Stromkosten steigen, Zölle auf Mining-Hardware erschweren die Expansion, und der globale Wettbewerbsdruck nimmt zu. Die mining difficulty, also die rechnerische Komplexität des Bitcoin-Schürfens, erreichte zuletzt neue Höchststände. Damit sinken die Gewinnspannen, obwohl der Bitcoin selbst zwischenzeitlich die Marke von 109.000 Dollar überschritten hatte.

Laut Schätzungen von Bloomberg schrumpfte das bereinigte Nettoergebnis der acht größten Miner im ersten Quartal im Jahresvergleich um fast 1,3 Milliarden Dollar. Statt eines Gewinns von 1,1 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum steht nun ein geschätzter Verlust von 190 Millionen zu Buche. Einziger Lichtblick ist CleanSpark Inc., dem Analysten als einzigem Unternehmen einen Gewinn zutrauen.

Mitverantwortlich für die Misere sind Entscheidungen, die noch aus dem Bitcoin-Rausch Ende 2024 stammen. Damals orderten viele Miner im Vertrauen auf Trumps krypto-freundliche Haltung teure Spezialrechner – meist gefertigt in Asien. Die Hoffnung auf langfristig hohe Kurse hat sich bislang nicht ausgezahlt. Stattdessen belasten die Finanzierungskosten die Bilanzen, zumal die Kurse seit Trumps Wahlsieg schwächeln und Kapitalerhöhungen an der Börse erschwert sind.

Die meisten börsennotierten Miner hatten bisher stark auf at-the-market offerings gesetzt – also Aktienverkäufe direkt am Markt. Inzwischen verlagert sich der Fokus auf Fremdkapital: Riot und CleanSpark haben Kreditlinien eingerichtet oder erweitert, MARA Holdings und andere setzen auf wandelbare Anleihen.

Gleichzeitig bringt die Blacklistung des KI-Ablegers von Bitmain, dem chinesischen Hardware-Lieferanten Xiamen Sophgo Technologies Ltd., Lieferverzögerungen und regulatorische Unsicherheit mit sich. Tarife auf ausländische Maschinen – etwa aus Malaysia – steigen, was Importkosten massiv in die Höhe treibt. Die Aussicht auf noch höhere Zölle hemmt langfristige Planungen. „In drei Monaten könnte das Tarifsystem schon wieder ganz anders aussehen“, warnt Brian Dobson von Clear Street.

Verschärft wird der Druck durch das sogenannte halving vom April – ein im Code hinterlegter Mechanismus, der die Ausschüttung neuer Bitcoins alle vier Jahre halbiert. Für Miner bedeutet das: weniger Ertrag pro Block bei gleichbleibend hohen Betriebskosten.

Internationale Wettbewerber, vor allem aus Russland und China, nutzen die Gunst der Stunde. „Die profitieren von den US-Zöllen“, sagt Ethan Vera von Luxor Technology. Während Trump im Wahlkampf noch versprach, jeden Bitcoin in den USA zu schürfen, bringt seine Handelspolitik nun ausgerechnet den amerikanischen Minern Nachteile.

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