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Nicolai Tangen setzt auf Geduld – auch bei Verlusten von 600 Milliarden Dollar

Nicolai Tangen, der Chef des norwegischen Staatsfonds im Wert von 1,8 Billionen US-Dollar, zeigt eine bemerkenswerte Gelassenheit, obwohl der weltgrößte Staatsfonds bei einem möglichen Zerfall des globalen Handelsystems bis zu 600 Milliarden Dollar verlieren könnte. Der Fonds, der etwa die Hälfte seines Kapitals in US-Aktien und -Anleihen investiert hat, sieht sich angesichts steigender Inflation und Wirtschaftsdelle einer potenziellen Bedrohung ausgesetzt. Die Schaffung von Handelsbarrieren und die Fragmentierung des globalen Marktes könnte den Wert des Fonds massiv beeinträchtigen.

Tangen sieht die Weltwirtschaft von einer Vielzahl von Konflikten geprägt: Handelskrieg, Technologiewettbewerb und geopolitische Spannungen. Trotz der düsteren Aussichten bleibt seine Strategie unverändert: „Wir setzen auf langfristige Diversifikation“, sagt er. Ein Entgegenkommen gibt es nicht. Der Fonds ist darauf angewiesen, Zeit als heilsames Element zu begreifen – eine Philosophie, die über Jahrzehnte hinweg vielen Investoren geholfen hat, die Schwankungen der Märkte zu überstehen.

Doch nicht alle Anleger können es sich leisten, die Zeit so einfach verstreichen zu lassen. Während Tangen als Manager eines Staatsfonds die Möglichkeit hat, langfristig auf die Erholung des Marktes zu setzen, müssen private Investoren oft kurzfristiger agieren, um finanzielle Ziele wie den Ruhestand oder den Hauskauf zu erreichen.

In Zeiten unsicherer Märkte stellt sich die Frage, ob Diversifikation und Geduld alleine ausreichen. Alternative Strategien, wie der Erwerb von Gold als Absicherung gegen Inflation oder aktives Trading, könnten weitere Optionen darstellen. Tangen jedoch sieht wenig Nutzen in Gold für den Fonds, da es keine Erträge generiert und somit nur als Versicherung gegen den worst-case-Szenario dient. Gold könnte in einem solchen Fall als „Versicherungsprämie“ wirken, die jedoch im Erfolgsfall den Fonds eher belastet.

Aktives Trading ist für den norwegischen Fonds aufgrund seiner Größe keine echte Option. Der Großteil der Mittel wird passiv investiert, während nur ein kleiner Teil aufgrund von Markteinschätzungen der Fondsmanager umgeschichtet wird. Diese Limitierungen sind nicht untypisch für große institutionelle Investoren, die durch ihre Größe kaum schnelle Marktbewegungen vollziehen können.

Für kleinere Anleger bietet sich eine größere Flexibilität, doch auch für sie bleibt das Timing des Marktes eine Herausforderung. In der Praxis erfordert es immense Zeit und Ressourcen, um den Markt zu schlagen – und selbst professionelle Manager wie Tangen sind sich bewusst, wie schwierig dieses Unterfangen ist.

Angesichts der globalen Handelskonflikte und der Unsicherheiten über die zukünftige Wirtschaftslage scheint es, als stünden noch größere Verluste bevor, bevor sich die Märkte stabilisieren können.

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