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Umweltverbände fordern LNG-Importstopp aus Russland – Appell an Merz vor Amtsantritt


Kurz vor dem erwarteten Amtsantritt von Friedrich Merz als Bundeskanzler fordern Umweltorganisationen aus Deutschland und der Ukraine einen harten Kurswechsel in der Energiepolitik: In einem offenen Brief appellieren sieben Verbände, darunter die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Razom We Stand, an den CDU-Vorsitzenden, alle Importe von Flüssigerdgas (LNG) aus Russland zu stoppen.
Kritik richtet sich insbesondere an das bundeseigene Unternehmen Sefe, ehemals eine Tochter von Gazprom, das laut den Initiatoren weiterhin „Rekordmengen“ russischen LNG nach Europa bringe. Damit, so die Verbände, werde der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine indirekt mitfinanziert – trotz gegenteiliger Versprechen der bisherigen Bundesregierung.
Hintergrund ist eine laut EU-Kommission bis 2027 geplante, aber nicht rechtlich bindende Abkehr von russischem Gas. Tatsächlich stiegen die LNG-Importe laut Daten der Denkfabrik Ember 2024 im Vergleich zum Vorjahr EU-weit um 18 Prozent. Besonders Frankreich, Tschechien und Italien erhöhten ihre Bezüge aus Russland deutlich.
Zudem warnen die Verbände vor einer möglichen Wiederaufnahme der Pipeline Nord Stream 2, die seit dem russischen Überfall auf die Ukraine stillgelegt ist. Die Leitung wurde nie in Betrieb genommen, drei der vier Röhren wurden im September 2022 bei einem Sabotageakt zerstört.
„Nord Stream 2 darf nicht zum politischen Spielball werden“, erklärte DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Eine Inbetriebnahme würde nicht nur „Putins Kriegskasse füllen“, sondern auch Europas Abhängigkeit von fossilen Energien zementieren – ein Rückschlag für Klimaziele und geopolitische Resilienz.

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