Anthropic sammelt 3,5 Mrd. US-Dollar ein und klettert auf 61,5 Mrd. US-Dollar Bewertung – trotz Konkurrenz aus China

Der US-KI-Entwickler Anthropic hat bei einer neuen Finanzierungsrunde 3,5 Mrd. US-Dollar eingesammelt und steigt damit auf eine Unternehmensbewertung von 61,5 Mrd. US-Dollar. Ursprünglich hatte das hinter dem Chatbot „Claude“ stehende Start-up nur 2 Mrd. US-Dollar anstreben wollen, konnte die Summe jedoch während der Gespräche mit Investoren erhöhen. Zu den Geldgebern gehören Lightspeed Venture Partners, General Catalyst und Bessemer Venture Partners sowie die Abu-Dhabi-basierte MGX, die sich in finalen Verhandlungen befindet.

Gegründet wurde Anthropic 2021 von ehemaligen OpenAI-Angestellten. In einer vorangegangenen Runde war das Unternehmen mit 18 Mrd. US-Dollar bewertet worden und zählt heute zu den wenigen KI-Firmen, denen eine ernstzunehmende Konkurrenzfähigkeit zu OpenAI attestiert wird. Während sich der Chatbot Claude bei Programmierern und Geschäftskunden wachsender Beliebtheit erfreut, liegt Anthropic hinter Branchenerstem OpenAI zurück. Laut internen Angaben beläuft sich das annualisierte Umsatzniveau zuletzt auf rund 1,2 Mrd. US-Dollar, wobei das Unternehmen weiterhin Verluste verzeichnet. Das frische Kapital soll in den Ausbau leistungsfähigerer KI-Modelle fließen.

Einen Dämpfer hatten Anleger zuletzt befürchtet, als das chinesische KI-Start-up DeepSeek mit kostengünstig trainierten Hochleistungsmodellen für Furore sorgte. Anthropic-CEO Dario Amodei verteidigte allerdings das Geschäftsmodell des Unternehmens und sieht das wirtschaftliche Argument für aufwendiges KI-Training weiterhin intakt. Die jetzt deutlich aufgestockte Finanzierung stützt diese Sichtweise und zeigt, dass Investoren trotz intensiver Konkurrenz gewillt sind, in exklusive KI-Modelle zu investieren. Auch Konkurrent OpenAI erwägt eine neue Runde über bis zu 40 Mrd. US-Dollar, während Elon Musks xAI laut Insidern an ebenfalls umfangreichen Mitteln interessiert sein soll.