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Asda und Morrisons unter Druck – Schuldenlast belastet britische Supermarktketten

Die britischen Supermarktketten Asda und Morrisons kämpfen unter Private-Equity-Besitz mit hohen Zinskosten, sinkenden Marktanteilen und operativen Problemen. Die von TDR Capital und den Issa-Brüdern (Asda) sowie Clayton, Dubilier & Rice (Morrisons) mit Fremdkapital finanzierten Übernahmen in den Jahren 2020 und 2021 haben sich angesichts gestiegener Zinsen und eines intensiven Wettbewerbsumfelds als riskant erwiesen.

Asda meldete für die ersten neun Monate 2024 einen Vorsteuerverlust von 111,7 Millionen Pfund bei einem Umsatz von knapp 20 Milliarden Pfund. Der operative Gewinn betrug 284 Millionen Pfund, wurde jedoch durch Finanzkosten von fast 440 Millionen Pfund aufgezehrt. Morrisons halbierte seinen Verlust auf 500 Millionen Pfund, während der bereinigte Gewinn auf 835 Millionen Pfund stieg.

Die Marktsituation bleibt angespannt. Asda hält nur noch 12,6 Prozent Marktanteil – ein Rückgang von über zwei Prozentpunkten seit der Übernahme durch TDR und die Issas. Morrisons wurde bereits 2022 von Aldi als viertgrößte britische Supermarktkette verdrängt und hält derzeit 8,6 Prozent Marktanteil. Gleichzeitig haben Marktführer Tesco und J Sainsbury ihre Preise gesenkt, um direkt mit den Discountern zu konkurrieren.

Um ihre Bilanzen zu entlasten, haben beide Ketten Immobilien verkauft und zurückgemietet. Morrisons veräußerte sein Tankstellengeschäft für 1,8 Milliarden Pfund, während Asda 2023 für 2 Milliarden Pfund 350 Tankstellen und 1.000 Convenience-Stores von der EG Group kaufte – einem Unternehmen, das ebenfalls den Issas und TDR gehört. Branchenanalysten zweifeln an der Nachhaltigkeit dieser Strategie: „Das ist, als würde man seine Besitztümer verkaufen, um die Hypothek zu bezahlen“, sagte Einzelhandelsexperte Steve Dresser.

Auch das Management war zuletzt instabil. Asda wechselte mehrfach die Führung, bis im November 2024 Ex-CEO Allan Leighton als Executive Chair zurückkehrte. Die Suche nach einem neuen CEO läuft noch, nachdem kein Kandidat bereit war, unter Mohsin Issa zu arbeiten. Bei Morrisons setzt CD&R auf den ehemaligen Carrefour-Manager Rami Baitiéh, doch Branchenkenner hinterfragen die Geschwindigkeit der Fortschritte.

Ein schneller Ausstieg der Private-Equity-Investoren bleibt schwierig. Antitrust-Regulierungen erschweren Fusionen, und der britische IPO-Markt zeigt sich schwach. Ein Hedgefonds-Manager, der sich auf notleidende Schulden spezialisiert, sagte: „Sie haben wirklich zu viel für Morrisons und Asda bezahlt.“

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