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AstraZeneca wehrt sich gegen US-Klage: Aktionäre sehen Fehlleitung wegen China-Ermittlungen

Der britische Pharmakonzern AstraZeneca gerät wegen mutmaßlich irreführender Angaben zu Untersuchungen in China in die Defensive. Laut dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht wurde im Dezember eine Sammelklage bei einem Gericht in Kalifornien eingereicht, die Konzernchef Pascal Soriot und Finanzvorständin Aradhana Sarin vorwirft, Risiken durch chinesische Behördenverfahren „wesentlich falsch oder irreführend“ dargestellt zu haben.

Nach Auffassung der Kläger soll AstraZenecas Bericht 2021 mögliche Strafverfolgungen und Bußgelder im Zusammenhang mit mutmaßlichem Betrug im Gesundheitswesen und illegalen Medikamentenimporten in China systematisch unterschätzt haben. Die Situation eskalierte, als im November publik wurde, dass Leon Wang, ehemals oberster China-Manager des Unternehmens, von chinesischen Behörden inhaftiert wurde. Daraufhin sackte die AstraZeneca-Aktie zeitweise um 15 Prozent ab, obwohl sie sich mittlerweile wieder erholt hat.

Dem Geschäftsbericht zufolge prüft man zudem mögliche Steuerrückstände von 900.000 US-Dollar beim Import von Krebsmedikamenten wie Imfinzi und Imjudo sowie Brustkrebs-Therapien wie Enhertu – was zu einem Bußgeld von bis zu 4,5 Mio. US-Dollar führen könnte. Gleichzeitig verzeichnete AstraZeneca im vierten Quartal 2024 einen Umsatzrückgang in China um 3 Prozent, was der Konzern auf milde Wintermonate, geringere Atemwegsinfektionen und Budgetkürzungen in Krankenhäusern zurückführt.

Die Jahreszahlen belegen jedoch auch Wachstum in anderen Regionen: So stieg der Vorsteuergewinn im Gesamtjahr laut Bericht um 6,6 Prozent auf 32,3 Mrd. US-Dollar. Die Vergütung des Vorstandsvorsitzenden sank trotz der positiven Entwicklung von 16,9 Mio. Pfund auf 14,7 Mio. Pfund, während die Finanzchefin dank auslaufender Aktienprogramme ihre Bezüge auf 6,8 Mio. Pfund steigern konnte.

In der Sammelklage führen die Anwälte Verluste der Aktionäre an, die durch „unrichtige Darstellungen und Versäumnisse“ entstanden seien. AstraZeneca selbst verweist darauf, dass alle Fälle transparent im Geschäftsbericht offengelegt wurden. Der Konzern wolle weiterhin sein Pipeline-Wachstum vorantreiben und auf die positive Gesamtperformance verweisen, wobei das Management jedoch nicht ausschließe, dass im chinesischen Markt kurzfristige Belastungen auftreten könnten.

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