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Audi rutscht weiter ab: Schwache Kernmarke, CO₂-Kosten und politische Unsicherheit belasten das Ergebnis

Audi hat im ersten Quartal 2025 einen Gewinn von 630 Millionen Euro erzielt – ein Rückgang um 14,4 Prozent gegenüber dem bereits schwachen Vorjahreswert. Ausschlaggebend seien laut Unternehmensführung geopolitische Unsicherheiten, ein zunehmend aggressiver Wettbewerb und regulatorische Belastungen. Finanzchef Jürgen Rittersberger verweist insbesondere auf Rückstellungen in dreistelliger Millionenhöhe im Zusammenhang mit verschärften CO₂-Vorgaben.

Die Margen der Kernmarke Audi blieben weiterhin unter Druck, während Premiumtöchter wie Lamborghini das Konzernergebnis abfederten. Schon im ersten Quartal 2024 hatte der Konzern mit Lieferengpässen bei profitablen Motoren zu kämpfen und nur knapp ein positives Ergebnis erzielt. Vorstandschef Gernot Döllner räumt ein: „Das Jahr wird angesichts der globalen Rahmenbedingungen sehr anspruchsvoll bleiben.“

Ein Hoffnungsträger bleibt die neue Modellpalette, deren Markteinführung weltweit anläuft. Parallel läuft eine tiefgreifende Restrukturierung: Bis 2029 sollen in Deutschland bis zu 7500 Stellen abgebaut und die Mitarbeiterbeteiligung dauerhaft gekürzt werden. Erste Maßnahmen könnten bereits im laufenden Quartal starten.

Angesichts der Zollpolitik der US-Regierung prüft Audi eine strategische Neuausrichtung: Eine Entscheidung über eine mögliche Produktionsstätte in den USA soll noch dieses Jahr fallen. Rittersberger betont jedoch, dass ein möglicher US-Standort keine direkte Reaktion auf die von Präsident Donald Trump angekündigten 25-Prozent-Zölle sei. „Die Entscheidung muss strategisch sinnvoll sein“, so der Finanzchef.

Derzeit lässt Audi Fahrzeuge wie den Q5 in Mexiko fertigen, andere Modelle kommen aus Europa. Eine eigene Fertigung in den USA existiert bislang nicht. Die politischen Entwicklungen beobachte man genau, erklärt Rittersberger. Audi habe verschiedene Hebel wie Preisanpassungen oder Kaufanreize vorbereitet, um auf Marktverwerfungen zu reagieren.

Der Druck auf die Branche wächst: Laut Ifo-Institut ist das Geschäftsklima in der Autoindustrie im April auf –30,7 Punkte gefallen. Ifo-Expertin Anita Wölfl stellt fest: „Die Anfang April in Kraft getretenen US-Zölle haben erste Erholungstendenzen im europäischen Markt im Keim erstickt.“ Die gesamte deutsche Autoindustrie zeigt sich angesichts sinkender Absätze in China und wachsender Handelshürden zunehmend verwundbar.

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