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Autobahnbrücken marode – Grüne fordern Bau-Stopp für neue Projekte zugunsten dringender Sanierungen


Die Sanierung maroder Autobahnbrücken in Deutschland kommt langsamer voran als ursprünglich geplant. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Julia Verlinden hervorgeht, wurden 2024 bundesweit lediglich 212 Brückenteilbauwerke modernisiert – deutlich weniger als die 400 pro Jahr, die im 2022 vorgestellten Sanierungsprogramm vorgesehen waren.
Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums seien aktuell Verträge für rund 347 Bauwerke abgeschlossen, von denen viele Projekte jedoch eine Laufzeit von über einem Jahr hätten. Für das laufende Jahr ist die Fertigstellung von etwa 213 Brückenteilbauwerken geplant. Eine deutliche Beschleunigung der Sanierungen setze eine gesicherte Finanzierung voraus, betonte das Ministerium.
Vor dem Hintergrund prominenter Schadensfälle wie dem Riss an der Berliner Ringbahnbrücke auf der A100 und dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden fordern die Grünen nun ein Umsteuern. Julia Verlinden plädiert dafür, alle Planungen und Baufreigaben für neue Autobahnen auszusetzen, bis das Sanierungsziel für Bestandsbauwerke erreicht ist.
Die Grünen sehen angesichts des Sanierungsstaus einen klaren Handlungsauftrag für die kommende Bundesregierung. Vorrang müssten Instandhaltung und Erhalt bestehender Infrastruktur haben – auch bei der Verwendung von Mitteln aus dem Sondervermögen Infrastruktur. Die jüngsten Vorfälle hätten nachdrücklich gezeigt, welche Risiken eine Vernachlässigung der Erhaltungsmaßnahmen birgt.

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