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Big Tech übertrifft Umsatzprognosen, warnt jedoch vor steigenden KI-Investitionen

Die vier größten US-Internetkonzerne – Microsoft, Meta, Amazon und Alphabets Muttergesellschaft Google – haben in dieser Woche die Finanzwelt mit gemischten Signalen überrascht. Während sie durch ihre Investitionen in generative Künstliche Intelligenz (KI) die Umsatzprognosen übertreffen konnten, warnten sie zugleich vor erheblich steigenden Ausgaben für Chips und Rechenzentrumsinfrastruktur.

Im dritten Quartal 2024 verzeichneten die vier Hyperscaler einen bemerkenswerten Umsatzanstieg von über 62 Prozent im Jahresvergleich, was sich auf etwa 60 Milliarden US-Dollar belief. Diese Entwicklung lag deutlich über den Analystenschätzungen, die insgesamt mit einem Gesamtumsatz von 200 Milliarden US-Dollar für das Jahr rechneten. Besonders Microsoft und Google führten das Wachstum ihrer Cloud-Sparte an. Microsofts Azure verzeichnete ein Wachstum von 33 Prozent, während Google durch die Integration von KI in seine Suchfunktionen die Nutzerbindung und -interaktionen signifikant steigern konnte. Amazon Web Services (AWS) konnte trotz intensiven Wettbewerbs die Profitmargen verbessern, erreichte jedoch nicht die optimistischen Wachstumsziele. Meta berichtete, dass die Integration von KI in die Werbeplattformen die Effizienz erhöht und die Nutzerinteraktionen gesteigert hat.

Trotz dieser positiven Umsatzentwicklungen sorgte die Ankündigung weiter steigender Investitionen für Nervosität an den Finanzmärkten. Die Kapitalausgaben der vier Konzerne dürften in diesem Jahr 200 Milliarden US-Dollar übersteigen und bis 2025 weiter ansteigen. Analysten bei Citi prognostizieren ein Gesamtkapital von 209 Milliarden US-Dollar für 2024, was einem Anstieg von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ein Großteil dieser Ausgaben entfällt auf Rechenzentren, die für das fortschreitende KI-Rennen essenziell sind.

Die erhöhten Kapitalausgaben werfen jedoch ernsthafte Fragen hinsichtlich der Rentabilität auf. Jim Tierney, Growth-Stock-Investor bei AllianceBernstein, äußerte: „Was ist der reale Nutzen? Alle diese Unternehmen geben enorme Summen aus“, was zu einem spürbaren Druck auf die Gewinnmargen führen könnte, der sich „2025 stärker bemerkbar machen wird“.

Diese Bedenken spiegeln sich in den Börsenreaktionen wider. Der Nasdaq Composite verzeichnete einen Rückgang von 2,8 Prozent, wobei Microsoft, Meta und der KI-Chipspezialist Nvidia zusammen mehr als 400 Milliarden US-Dollar an Wert verloren. Obwohl Microsoft und Amazon am Freitagmorgen kurzfristige Kursgewinne erzielten, blieben die Bedenken über die langfristigen Auswirkungen der steigenden Investitionen bestehen.

Dennoch betonten die Führungskräfte der Unternehmen die strategische Notwendigkeit dieser Ausgaben. Amazon’s CEO Andy Jassy verwies auf starke Kaufsignale von Kunden, die es ermöglichen, Investitionen eng an die tatsächliche Nachfrage zu koppeln. Microsofts CFO Amy Hood erklärte, dass ein Großteil der Kapitalausgaben auf Serverkäufe entfällt, die flexibel an die steigende Nachfrage angepasst werden können.

Trotz einiger positiver Umsatz- und Gewinnzahlen bleibt die Unsicherheit über die tatsächlichen Renditen der massiven KI-Investitionen bestehen. Analysten fragen sich, ob die aktuellen Ausgaben langfristig tragbar sind und ob die erwarteten Effizienzsteigerungen und das Umsatzwachstum tatsächlich realisiert werden können.

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