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BioNTech übernimmt chinesisches Biotech-Unternehmen Biotheus

BioNTech, bekannt durch seinen Covid-19-Impfstoff, hat das chinesische Biotech-Unternehmen Biotheus in einem fast eine Milliarde Dollar schweren Deal übernommen. Mit der Akquisition sichert sich der deutsche Pharmakonzern die Kontrolle über eine vielversprechende Medikamentenklasse, die in klinischen Studien die Krebsbehandlung Keytruda von Merck übertreffen könnte. Keytruda generierte 2023 weltweit einen Rekordumsatz von 25 Milliarden Dollar.

Die Transaktion umfasst eine Vorabzahlung von 800 Millionen Dollar an Biotheus, einem in der Provinz Guangdong ansässigen Arzneimittelhersteller, sowie erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 150 Millionen Dollar. BioNTech-CEO Uğur Şahin erklärte, dass das erworbene Medikament das Potenzial habe, „einen neuen Therapiestandard bei mehreren Krebsindikationen zu setzen.“

Mit der Übernahme reiht sich BioNTech in eine wachsende Liste westlicher Pharmakonzerne ein, die sich für innovative Partnerschaften in China öffnen. Laut UBS haben westliche Unternehmen im letzten Jahr Rekordinvestitionen von 44,1 Milliarden Dollar in chinesische Biotech-Firmen getätigt. Neben BioNTech haben auch Merck, GSK und AstraZeneca kürzlich Lizenzabkommen in China geschlossen.

Jedoch wird das Geschäftsumfeld für westliche Pharmakonzerne in China zunehmend komplexer. Kürzlich wurden der Präsident von AstraZeneca China sowie weitere Führungskräfte wegen mutmaßlich illegaler Medikamentenimporte verhaftet. Gleichzeitig plant die US-Regierung, den Austausch amerikanischer und chinesischer Pharmaunternehmen durch den Biosecure Act einzuschränken.

BioNTech nutzt die Gewinne aus dem Covid-19-Impfstoff, um sich im Bereich der Krebsimmuntherapie zu etablieren. Die Akquisition von Biotheus ermöglicht dem Unternehmen volle Kontrolle über das Medikament BNT327/PM8002, das in späten klinischen Studien für Lungen- und Brustkrebs eingesetzt werden soll. Bislang hat BioNTech keine weiteren klinisch zugelassenen Medikamente über den Covid-19-Impfstoff hinaus und strebt die Markteinführung seiner ersten Krebstherapie bis 2026 an.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Checkpoint-Inhibitoren wie Keytruda, die das Immunsystem befähigen, Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen, blockiert BNT327/PM8002 zusätzlich den VEGF-Wachstumsfaktor, der das Tumorwachstum fördert. Dieser innovative Ansatz stärkt BioNTechs Position in der Onkologie und weckt Investoreninteresse. Die Aktien des Unternehmens stiegen bereits um fast 40 Prozent, nachdem positive klinische Daten eines vergleichbaren VEGF-Medikaments von Summit Therapeutics veröffentlicht wurden, das Keytruda bei Lungenkrebs übertreffen könnte.

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