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Boeings Starliner versagt – Nasa-Astronauten müssen acht Monate länger auf der ISS bleiben

Der für eine Woche geplante Aufenthalt von zwei Nasa-Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS wird sich auf mehr als acht Monate verlängern. Grund dafür sind erhebliche technische Probleme mit Boeings „Starliner“-Raumschiff, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Donnerstag mitteilte. Die Astronautin Suni Williams und ihr Kollege Barry ‚Butch‘ Wilmore, die Anfang Juni mit dem ersten bemannten Testflug des „Starliner“ an der ISS ankamen, sollen nun erst im Februar 2025 zur Erde zurückkehren – und das mit einem Raumschiff des Herstellers SpaceX.

„Die Sicherheit unserer Astronauten hat oberste Priorität“, erklärte Nasa-Chef Bill Nelson die Entscheidung, den „Starliner“ unbemannt zur Erde zurückzuschicken. Der Rückflug, ursprünglich für Mitte Juni geplant, wurde nach dem Auftreten technischer Schwierigkeiten abgesagt. Dazu gehörten Probleme mit den Triebwerken und Lecks im Heliumsystem. Seitdem sitzen die beiden Astronauten 400 Kilometer über der Erde fest.

Nasa-Manager Norman Knight berichtete, dass Williams und Wilmore die Entscheidung, ihren Aufenthalt zu verlängern, „voll und ganz unterstützen“ und ihre Mission auf der ISS fortsetzen werden. Nach dem neuen Plan werden die beiden Astronauten im Februar auf den „Crew Dragon“ von SpaceX umsteigen, der sie sicher zurück zur Erde bringen soll. Der unbemannte „Starliner“ wird bereits Anfang September zur Erde zurückkehren, um Platz für die Ankunft der „Crew 9“ zu schaffen, die nach dem 24. September vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral starten soll.

Die geplante Mission von „Crew 9“ sieht vor, dass Williams und Wilmore, ursprünglich nur für eine Woche im All vorgesehen, als Teil dieser Crew weitere Monate auf der ISS verbringen werden. Die Nasa betonte, dass solche Aufenthaltszeiten für erfahrene Astronauten wie Williams und Wilmore, die sechs bis acht Monate im All bleiben, im normalen Bereich liegen. Während dieser Zeit werden sie an wissenschaftlichen Experimenten teilnehmen und Wartungsarbeiten an der ISS durchführen.

Die verlängerte Mission stellt die Nasa vor logistische Herausforderungen, die jedoch bewältigt werden. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser ist durch zusätzliche Frachtflüge gesichert. „Keiner muss auf Diät gehen“, versicherte Nasa-Managerin Dana Weigel.

Der „Starliner“ von Boeing, ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, kämpft seit Jahren mit technischen Problemen. Während SpaceX’s „Crew Dragon“ mittlerweile weitgehend reibungslos Mensch und Technik zur ISS befördert, blieb Boeings „Starliner“ hinter den Erwartungen zurück. Nach mehreren Rückschlägen, darunter ein missglückter unbemannter Testflug 2019, gelang erst 2022 ein erfolgreicher Flug zur ISS.

Trotz der wiederholten Pannen stellte sich die Nasa hinter das Projekt. „Es ist ein sehr leistungsstarkes Raumschiff“, betonte Nasa-Manager Steve Stich. Nasa-Chef Bill Nelson zeigte sich zuversichtlich, dass der „Starliner“ in Zukunft zuverlässig Crews zur ISS bringen werde.

Diese jüngsten Probleme werfen jedoch einen Schatten auf Boeings Bestrebungen, im kommerziellen Raumfahrtsektor eine ähnliche Rolle wie SpaceX zu spielen. Die Verzögerungen und technischen Herausforderungen stellen das Unternehmen vor weitere Hürden, die es zu überwinden gilt, um das Vertrauen in seine Raumfahrtsysteme wiederherzustellen.

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