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Börsenturbulenzen vor dem Ruhestand – wie Anleger jetzt strategisch reagieren sollten

Ein Rückgang von 17 Prozent im S&P 500 seit dem Höchststand zwingt viele Anleger zum Handeln – vor allem jene, die kurz vor dem Ruhestand stehen. Wer laufend auf seine Ersparnisse zugreifen muss, erlebt solche Marktphasen als besonders belastend. Doch wer mit Struktur plant, kann sich auch in volatilen Zeiten finanziell stabil aufstellen.

Im Idealfall wurde bereits vor dem Einbruch Liquidität aufgebaut: Zwei Jahre an Ausgaben in Cash, mittel- bis langfristige Rücklagen in Anleihen oder konservativen Mischfonds. Was darüber hinausgeht, kann langfristig im Aktienmarkt bleiben – so lautet der klassische Dreiklang seriöser Ruhestandsplanung.

Doch auch ohne diese Vorbereitung gibt es Handlungsspielräume. Daten von Alight Solutions zeigen, dass sich das Handelsvolumen in 401(k)-Plänen am Freitag verdreifacht hat – ein Indikator für überhastete Entscheidungen. Finanzberater raten, nicht reflexhaft zu verkaufen. Kleine Anpassungen können bereits große Wirkung entfalten: Wer etwa die jährliche Entnahmerate von 4 auf 3,8 Prozent senkt, erhöht deutlich die Wahrscheinlichkeit, dass das Vermögen auch über 30 Jahre reicht.

In solchen Phasen kann auch die Liquidität aus anderen Quellen entscheidend sein. Dazu zählen Entnahmen aus Whole-Life-Versicherungen oder – mit Vorsicht – die Nutzung eines Reverse Mortgages. Die Kosten dafür sind hoch, doch in bestimmten Situationen kann das eine Brücke sein, um Aktienpositionen unangetastet zu lassen.

Ein weiterer Hebel liegt im Steuermanagement. Die aktuelle Schwächephase bietet die Gelegenheit für Roth-Conversions: Das Umschichten von klassischen IRA- oder 401(k)-Geldern in steuerfreie Roth-Konten kann bei niedrigen Kursen steuerlich günstiger erfolgen – vorausgesetzt, der aktuelle Steuersatz liegt unter dem erwarteten in der Rente.

Zentrale Voraussetzung bleibt jedoch: ein belastbares, diversifiziertes Portfolio. Wer es an die eigenen Lebensumstände angepasst hat, sollte auch in Krisenzeiten daran festhalten. Änderungen sind eher dann sinnvoll, wenn sich persönliche Rahmenbedingungen ändern – etwa Jobverlust oder geänderte Ausgabenpläne. Wer sich selbst kennt, kann vermeiden, in Panik zu verkaufen.

Studien zeigen: Anleger, die ihr Depot seltener kontrollieren, fahren langfristig bessere Renditen ein. Wer hingegen emotional auf Kursschwankungen reagiert, verkauft häufig zum falschen Zeitpunkt.

Selbst wer zum schlechtesten historischen Zeitpunkt seit 1926 in den Ruhestand ging, hätte mit der 4-Prozent-Regel 30 Jahre finanzieren können. Auch Rentner, die 2008 in den Ruhestand starteten, haben ihr Vermögen erhalten – sofern sie diszipliniert vorgingen.

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