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Buffetts Vermächtnis: Wie ein später Apple-Deal Berkshire Hathaway zum Milliarden-Gewinner machte


Warren Buffett, der legendäre Investor hinter Berkshire Hathaway, hat mit einem späten Strategiewechsel die wohl profitabelste Entscheidung seiner Karriere getroffen: den Einstieg bei Apple. Seit 2016 erwirtschaftete kein anderes Investment für das Konglomerat vergleichbare Renditen.
Am Samstag in Omaha würdigte Buffett auf der Hauptversammlung nicht sich selbst, sondern einen anderen: Apple-CEO Tim Cook. „Ich bin fast ein wenig verlegen zu sagen, dass Tim Cook Berkshire mehr Geld eingebracht hat, als ich je selbst verdient habe“, so Buffett – eine seltene Geste, aber typisch für den bodenständigen Stil des Altmeisters. Kurz darauf kündigte der 93-Jährige überraschend seinen Rückzug an.
Der Schritt in die Tech-Welt kam spät, aber mit Wirkung. Als Apple 2016 ins Portfolio aufgenommen wurde, galten Buffett und sein langjähriger Partner Charlie Munger noch als notorisch technikscheu. Die Dynamik der Branche sei zu schwer kalkulierbar, hieß es stets. Doch interne Investmentmanager überzeugten ihn – mit nüchterner Analyse.
Gesucht war ein S&P-500-Titel mit drei Eigenschaften: ein Kurs-Gewinn-Verhältnis unter 15, verlässliches Gewinnwachstum von mindestens 7 % jährlich über fünf Jahre, und eine 90-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Gewinne überhaupt steigen würden. Die Wahl fiel auf Apple – trotz eines Kursmultiplikators von damals 14, also am oberen Limit.
Der Investmentcase basierte weniger auf Technologie als auf Markentreue. Apples Kundenbindungsrate lag bei rund 95 %. Selbst Buffetts Enkel schworen auf ihre iPhones. Der erste Einstieg belief sich auf knapp zehn Millionen Aktien – Gegenwert rund eine Milliarde Dollar. In den Folgejahren stockte Berkshire massiv auf.
Ende 2023 hielt Berkshire Hathaway rund 300 Millionen Apple-Aktien im Wert von 75,1 Milliarden Dollar – trotz bereits erfolgter Verkäufe. Noch ein Jahr zuvor waren es dreimal so viele. Der Konzern bleibt jedoch ein Top-Five-Aktionär und hält etwa zwei Prozent an dem wertvollsten Unternehmen der Welt.
Apple war zuletzt die mit Abstand größte Position im Berkshire-Portfolio – deutlich vor American Express und Bank of America. Und das trotz der teilweisen Gewinnmitnahmen: Der Deal bleibt finanziell wie symbolisch prägend für Buffetts spätes Vermächtnis.

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