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Coinbase im freien Fall – Kryptobranche verliert Boden unter den Füßen


Die Aktien von Coinbase Global Inc. sind im ersten Quartal um mehr als 30 % gefallen. Damit steuert der größte US-Krypto-Börsenbetreiber auf das schlechteste Ergebnis seit dem FTX-Kollaps Ende 2022 zu. Auch andere börsennotierte Krypto-Unternehmen – von Galaxy Digital bis Riot Platforms und Core Scientific – verzeichnen zweistellige Verluste. Die Korrektur betrifft nicht nur Aktien: Bitcoin ist um über 10 % gefallen, Ether sogar um mehr als 45 %.
Der Ausverkauf ist weniger auf branchenspezifische Entwicklungen als auf makroökonomische Risiken zurückzuführen. Die Angst vor einer globalen Rezession wächst, seit Präsident Trump seine Handelspolitik verschärft und neue Zölle angekündigt hat. Negative Konjunkturdaten am vergangenen Freitag verschärften den Trend: Der S&P 500 befindet sich auf dem Weg zum schwächsten Quartal seit Mitte 2022. Anleger meiden risikobehaftete Assets – digitale Vermögenswerte stehen dabei ganz oben auf der Streichliste.
„Das ist keine fundamentale Krypto-Korrektur,“ sagt Owen Lau, Analyst bei Oppenheimer. „Der Verkaufsdruck kommt von außen: Handelskonflikte, Rezessionssorgen – das sind die Treiber.“ Besonders betroffen seien Aktien wie Coinbase, deren Geschäftsmodell stark von Handelsvolumen bei volatileren Altcoins wie Ether abhängt. Aktien dieser Art seien im Vergleich zu Bitcoin selbst noch risikoreicher, so Lau – unter anderem wegen Insolvenzrisiken.
Gold hingegen erlebt ein Rekordquartal. Als klassischer Risiko-Hedge hat das Edelmetall seinen besten Dreimonatswert seit 1986 erreicht. Die Erwartung, dass US-Staatsanleihen diese Rolle kurzfristig nicht übernehmen können, hat Anleger in physische Werte getrieben – mit klaren Konsequenzen für den relativen Status von Bitcoin als „digitales Gold“.
Dabei war der Jahresauftakt noch von Euphorie geprägt. Am Tag von Trumps Amtseinführung im Januar kletterte Bitcoin auf ein Allzeithoch von über 109.000 US-Dollar. Doch mit der Ernüchterung über die politische Umsetzung folgte der Rückschlag: Zwar richtete die US-Regierung eine strategische Bitcoin-Reserve ein, doch ohne Kapitalzusage oder Expansionsstrategie blieb es beim Symbolakt. Aktuell notiert der Kurs bei rund 82.000 Dollar.
Auch Kursgewinne nach dem Wahlsieg Trumps haben sich inzwischen wieder verflüchtigt. Coinbase, Minergesellschaften und Blockchain-Plattformen verloren im Gleichschritt – mit einer Ausnahme: MicroStrategy von Michael Saylor liegt als eines der wenigen Krypto-Papiere seit November noch im Plus.
Trotz wachsendem Einfluss der Branche in Washington bleibt die Marktreaktion verhalten. Analysten wie Connor Loewen von 3iQ sprechen von ausbleibenden Impulsen: „Was wir vor ein paar Monaten gesehen haben – viel verrückter kann es kaum werden.“ Neue Katalysatoren seien nötig. Bis dahin bleibt die Branche im Abwärtsmodus.

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