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Coreweave nach schwachem Börsenstart im Fokus – Analysten sehen KI-Chancen, warnen aber vor Risiken

Nur wenige Wochen nach einem enttäuschenden Börsendebüt rückt der KI-Cloud-Anbieter Coreweave verstärkt ins Visier der Analysten. Am Dienstag nahmen gleich mehrere Investmentbanken – darunter Goldman Sachs, JP Morgan, Morgan Stanley, Barclays und Jefferies – die Aktie in ihre Bewertung auf. Die Einschätzungen reichen von vorsichtiger Zuversicht bis zu aggressiven Kurszielen. Besonders optimistisch zeigt sich Goldman Sachs mit einem Zielkurs von 54 US-Dollar – über 40 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.

Die Coreweave-Aktie, an der Nasdaq gelistet, legte nach Veröffentlichung der Einschätzungen um mehr als acht Prozent zu und notierte zeitweise bei 38,20 US-Dollar. Damit notiert das Papier zwar über dem aktuellen Niveau, aber weiter unter dem Emissionspreis von 40 US-Dollar – und deutlich unter den angepeilten Bewertungsspannen beim Börsengang. Ursprünglich hatte Coreweave laut Reuters zwischen 2,3 und 2,7 Milliarden Dollar einnehmen wollen, letztlich wurden nur rund die Hälfte realisiert.

Das Unternehmen betreibt eine spezialisierte Cloud-Infrastruktur für KI-Anwendungen, insbesondere auf Basis leistungsstarker Nvidia-Chips. Dank dieses Fokus’ positioniert sich Coreweave gezielt gegen die etablierten Hyperscaler wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud. Laut JP Morgan verfüge Coreweave über „technologische Führungsstärke beim Einsatz moderner KI-Chips“, die selbst Branchenriesen unter Druck setze.

Dennoch bleibt das Geschäftsmodell angreifbar. In ihren Analysen heben Morgan Stanley und JP Morgan die starke Kundenkonzentration hervor: Rund 75 Prozent der Umsätze stammen aus Verträgen mit nur zwei Kunden – darunter Microsoft. Hinzu kommt ein milliardenschwerer Vertrag mit OpenAI, der dem Unternehmen zwar Sichtbarkeit verschafft, aber auch das Klumpenrisiko erhöht. Barclays spricht in diesem Zusammenhang von einer „zweiseitigen Abhängigkeit“, die ebenso schnell zur Belastung werden könne.

Zudem ist das Marktumfeld hochvolatil. Die Bewertungen von KI-Unternehmen schwanken teils drastisch, auch bedingt durch regulatorische Unsicherheit, geopolitische Spannungen und Hardware-Knappheiten. JP Morgan warnt vor einer „volatilen Fahrt“, die eine überdurchschnittliche Risikotoleranz voraussetze. Morgan Stanley ergänzt, dass angesichts des zögerlichen IPO-Starts Zweifel bestehen, ob Investoren bereit seien, dieses Risiko in Kauf zu nehmen.

Dennoch: Die Wachstumsstory ist intakt. Sollte es Coreweave gelingen, seine Abhängigkeiten zu reduzieren und das Umsatzwachstum breiter abzustützen, könnte das Unternehmen in einem expandierenden Markt für KI-Infrastruktur eine zentrale Rolle einnehmen. Die Analysten sehen jedenfalls ausreichend Fantasie – mit Kurszielen deutlich über dem derzeitigen Niveau.

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