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Cruise kooperiert mit Uber: Autonomes Fahren soll neuen Schwung bringen
Der US-Autobauer Cruise, eine Tochtergesellschaft von General Motors, plant, seine selbstfahrenden Fahrzeuge ab dem kommenden Jahr über die Ride-Hailing-App Uber anzubieten. Damit will das Unternehmen nach einer Reihe von Rückschlägen, darunter ein schwerer Unfall in San Francisco im letzten Jahr, wieder an Fahrt aufnehmen.
Am Donnerstag verkündete Uber, dass es eine mehrjährige strategische Partnerschaft mit Cruise eingegangen sei. Die autonomen Fahrzeuge von Cruise sollen ab 2024 in einer bisher nicht genannten Stadt auf der Uber-Plattform verfügbar sein. Dies folgt dem Modell einer ähnlichen Partnerschaft, die Uber bereits mit Waymo in Phoenix unterhält.
Der Unfall im vergangenen Jahr, bei dem ein Cruise-Fahrzeug in San Francisco einen Fußgänger schwer verletzte, führte zu intensiven Untersuchungen der Technologie von Cruise. In der Folge trat Mitbegründer und ehemaliger CEO Kyle Vogt zurück, und das Unternehmen stellte alle selbstfahrenden Operationen vorübergehend ein.
Die neue Partnerschaft mit Uber könnte Cruise helfen, das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen und die Technologie autonomer Fahrzeuge auf breiterer Basis einzuführen. Uber-Chef Dara Khosrowshahi erklärte, dass das Unternehmen „einzigartig positioniert sei, um großen Mehrwert für AV-Player zu bieten, die ihre Technologie in großem Maßstab einsetzen wollen“. Im letzten Quartal sei die Anzahl autonomer Fahrten auf der Uber-Plattform im Vergleich zum Vorjahr um das Sechsfache gestiegen.
Weder Cruise noch Uber gaben Details zur Vereinbarung oder zur Aufteilung der Fahrgelder bekannt. Es wurde jedoch bestätigt, dass eine noch unbekannte Anzahl von Cruise-Fahrzeugen, die auf dem Chevrolet Bolt basieren, über die Uber-App verfügbar sein wird.
Nachdem Cruise im letzten Jahr alle seine autonomen Fahrzeuge nach dem Unfall von den Straßen genommen hatte, hat das Unternehmen die Tests mit menschlichen Fahrern in den Städten Dallas, Houston und Phoenix wieder aufgenommen. Die genaue Stadt, in der die Partnerschaft mit Uber starten soll, ist jedoch noch nicht bekannt.
Marc Whitten, der neue CEO von Cruise, äußerte sich positiv zu der Partnerschaft mit Uber und bezeichnete sie als „Beginn einer neuen Ära der urbanen Mobilität“. Whitten, der erst vor einem Monat die Führung des Unternehmens übernommen hat, sieht in der Kooperation eine Chance, die Einführung autonomer Fahrzeuge sicher und zuverlässig voranzutreiben.
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat in dieser Woche eine Untersuchung gegen Cruise eingestellt, nachdem das Unternehmen mehr als 1.000 Fahrzeuge zurückgerufen und ein Software-Update implementiert hatte, um unerwartete Bremsmanöver zu korrigieren. Cruise betonte, dass es weiterhin daran arbeite, das Vertrauen in autonome Fahrzeugtechnologie zu stärken und die Transparenz zu erhöhen.
Trotz der Fortschritte steht Cruise weiterhin unter Beobachtung von Behörden wie dem Justizministerium und der Börsenaufsicht SEC. Uber betonte, dass alle autonomen Fahrzeugpartner vor dem Zugriff auf seine Plattform strengen Sicherheitsrichtlinien unterzogen würden.
Die Einführung der autonomen Fahrzeuge auf der Uber-Plattform könnte für beide Unternehmen ein bedeutender Schritt sein, um die Akzeptanz der Technologie bei den Verbrauchern zu erhöhen und gleichzeitig die Effizienz und Rentabilität von Ride-Hailing-Diensten zu steigern.