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Deutsche Aktien atmen auf – aber das letzte Wort spricht Washington

Mit dem Ergebnis der Bundestagswahl zeichnet sich eine eher stabile Zwei-Parteien-Koalition zwischen CDU und SPD ab, was an den Märkten für Erleichterung sorgt. Der Dax stieg am Montag um 0,6 Prozent. Gleichwohl bleibt für Deutschlands Topkonzerne das globale Umfeld entscheidender als die Innenpolitik – vor allem, was US-Handelspolitik und mögliche Trump-Strategien betrifft.
Die wahrscheinlich inhaltliche Einigung der Regierungsparteien sieht verstärkte Investitionen in die Landesverteidigung und die Wirtschaftsförderung vor – eine günstige Perspektive für den Dax, in dem Zykliker wie Industrie- und Autohersteller stark vertreten sind. Damit könnte die Binnenkonjunktur nach zwei Krisenjahren etwas Aufwind bekommen. Gleichzeitig ist umstritten, inwieweit das angedachte Ende der Schuldenbremse durchsetzbar sein wird: Ein starkes Abschneiden rechts- und linksaußen erschwert umfassende Reformen, verhindert sie jedoch nicht zwangsläufig.
In den vergangenen zwölf Monaten hat der Dax um ein Viertel zugelegt und damit die europäischen und US-amerikanischen Indizes zum Teil übertroffen. Doch ein beachtlicher Anteil des Kursanstiegs geht auf Technologiewerte wie SAP zurück. Während SAP nun bei über dem 40-Fachen der erwarteten Gewinne notiert, handelt der Gesamtindex im Schnitt nur beim 14-Fachen. 
Langfristig entscheidend ist jedoch, ob sich das weltweite Wirtschaftsklima stabilisiert – insbesondere im Handel mit den USA. Bei vielen Dax-Unternehmen liegen weniger als 20 Prozent des Umsatzes in Deutschland, die übrigen Erlöse sind hochgradig abhängig vom globalen Handel. Dadurch bleiben potenzielle Handelskonflikte oder neue Zölle das größere Damoklesschwert. 

Hinzu kommt die anhaltende Unsicherheit rund um Trumps Wirtschaftskurs. Selbst wenn die deutsche Regierung von einer beflügelten Konjunktur ausgeht, müssten vor allem Unternehmen wie VW, BMW oder Mercedes noch deutlichere Signale eines Ende der Handelskonfrontation sehen, um sich zu erholen. Ihre Kurse liegen trotz der jüngsten Erholungsphase weiterhin in einem vergleichsweise niedrigen Bewertungsbereich.

Insofern gilt: Ein klares, wachstumsorientiertes Koalitionsprogramm mag der deutschen Wirtschaft nützen – für Deutschlands Börsenschwergewichte aber sind handelspolitische Entscheidungen aus Washington ungleich wichtiger für die Bewertung und das Wachstumspotenzial.

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