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Deutsche Bank im Konflikt mit EZB über Kreditrisiken – Rückstellungen steigen deutlich

Die Deutsche Bank stand 2024 wiederholt im Fokus der Europäischen Zentralbank (EZB), die Bedenken hinsichtlich des Kreditrisikomanagements des Instituts äußerte. Laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen kritisierte die EZB mehrfach die Risikomodelle der Bank und warnte davor, dass die erwarteten Kreditausfälle möglicherweise unterschätzt würden.

Tatsächlich musste die Deutsche Bank ihre Prognose für Wertberichtigungen auf notleidende Kredite zweimal nach oben korrigieren. Statt der ursprünglich erwarteten 1,5 Milliarden Euro wies das Institut für 2024 Rückstellungen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro aus – ein Anstieg um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zum Jahresende hatte Deutschlands größtes Geldhaus 5,7 Milliarden Euro für mögliche Kreditausfälle reserviert, bei einem Gesamtvolumen von 485 Milliarden Euro an ausstehenden Darlehen.

Inmitten dieser Entwicklung kündigte die Deutsche Bank den Abgang ihres Chief Risk Officers Olivier Vigneron an, der nach nur einer dreijährigen Amtszeit im Mai ausscheidet.

Die Spannungen zwischen der EZB und der Bank gingen über die bereits seit 2020 bestehende Diskussion über das Geschäft mit hochverschuldeten Unternehmen hinaus. Ein Insider berichtet, dass die Aufsicht ein höheres Risikovorsorge-Niveau von rund 2,5 Milliarden Euro für angemessen hielt – die Deutsche Bank hielt dagegen und argumentierte, dass ihr Abschlussprüfer eine derart hohe Rückstellung nicht akzeptieren würde, da sie die Steuerlast der Bank verringern und somit von den Steuerbehörden angefochten werden könnte.

Die EZB erwog sogar eine deutliche Anhebung der individuellen Kapitalanforderungen für die Deutsche Bank im Rahmen der Pillar 2 Requirement – letztlich wurde der Aufschlag jedoch auf lediglich 25 Basispunkte begrenzt, nachdem die Bank erfolgreich intervenierte.

Eine mit den Diskussionen vertraute Person sagte, dass sich die Meinungsverschiedenheiten zwischen der Deutschen Bank und der EZB im Laufe der Zeit angenähert hätten. Die Bank selbst betonte gegenüber der Financial Times, dass sie sich in einem „konstruktiven Dialog mit den Aufsichtsbehörden“ befinde und deren Rückmeldungen berücksichtige. Die aktuelle Risikovorsorge sei durch Wirtschaftsprüfer testiert und „angemessen“.

Die EZB lehnte eine Stellungnahme ab.

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