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Dollar-Vertrauen bröckelt: Internationale Investoren sichern US-Aktien zunehmend gegen Währungsrisiken ab

Für viele europäische und asiatische Anleger war es über Jahre ein Selbstläufer: Dollar kaufen, US-Aktien kaufen – Rendite machen. Doch mit Trumps globalem Handelskrieg ist dieser Automatismus ins Wanken geraten. Ein 6 %iger Rückgang des S&P 500 hat sich für Anleger in Euro und Yen binnen weniger Wochen zu einem Verlust von 14 % ausgeweitet.

Laut Morgan Stanley und Bank of America suchen immer mehr Investoren Schutz vor weiteren Dollarverlusten. Group Richelieu etwa sicherte seine Portfolios bis zur maximal zulässigen Grenze ab. „Alles steht Kopf“, kommentierte Fondsmanager Alexandre Hezez aus Paris. Noch 2020 lag die durchschnittliche Absicherungsquote für US-Aktien bei knapp 50 % – heute sind es nur 23 %, wie Daten von State Street zeigen.

Absicherung kostet: Wer etwa in Yen oder Franken absichert, zahlt rund 4 % pro Jahr, in Euro immerhin über 2 %. Gleichzeitig fallen durch diese Hedgingkosten potenzielle Währungsgewinne weg. Strategen wie Shoki Omori von Mizuho Securities warnen, dass jede Abwertung des Dollar-Yen-Verhältnisses die Verluste ungehedgter Investoren noch schmerzhafter macht.

Gleichzeitig verzeichnet der Optionshandel auf Euro-Dollar-Paare Rekordvolumen. Absicherung wird teurer: Für Euro-Investoren sind die Kosten seit Jahresbeginn um 15 % gestiegen. Fonds wie der von Fares Hendi bei Prévoir Asset Management, die auf eine Erholung des Dollar gesetzt hatten, verloren in diesem Jahr bereits rund 18 %.

Trotz aller Volatilität bleibt der US-Markt einzigartig: Alphabet meldete im ersten Quartal knapp 80 Milliarden Dollar Umsatz, und der Dollar steht aktuell nur auf einem Zweijahrestief – kein totaler Zusammenbruch. Allianz SE warnt jedoch: Schon geringe Mittelabflüsse könnten enorme Verwerfungen an Devisen- und Kapitalmärkten auslösen, angesichts von 28 Billionen Dollar an internationalen US-Investments.

Deutsche Bank und Danske Bank erwarten, dass der Trend anhält. Analysten sehen den Euro mittelfristig Richtung 1,30 Dollar steigen – ein Niveau, das zuletzt vor zehn Jahren erreicht wurde. Investoren wie Hezez setzen daher weiterhin auf Währungsabsicherung, auch wenn sie langfristig Rendite kostet.

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