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Elektroautos bleiben Ladenhüter in den USA – Trump-Zölle verschärfen Akzeptanzproblem


Die Skepsis gegenüber Elektrofahrzeugen bleibt in den USA hoch – und die Politik der Trump-Regierung dürfte sie weiter verschärfen. Laut der aktuellen McKinsey-Umfrage zum globalen Kaufverhalten lehnen 30 Prozent der US-Verbraucher den Umstieg auf ein batterieelektrisches Fahrzeug kategorisch ab. Damit liegt die Ablehnung deutlich über dem Niveau in Europa (19 Prozent) und China (drei Prozent), wo die Akzeptanz kontinuierlich wächst.
Besonders ausgeprägt ist die Zurückhaltung in ländlichen Regionen. Dort fehlt es an günstigen E-Auto-Modellen, etwa von chinesischen Herstellern – deren Zugang zum US-Markt durch bestehende Zölle weitgehend blockiert ist. Seit dem 3. April erhebt die US-Regierung auf Autoimporte aus China eine Sonderabgabe von 25 Prozent. Zusätzlich drohen ab Mai Strafzölle auf 150 Kategorien von Autoteilen.
Präsident Donald Trump plant zudem, die unter Joe Biden eingeführten Kauf- und Produktionsprämien rückgängig zu machen. Dazu zählt etwa die Steuergutschrift von bis zu 7500 Dollar für private E-Auto-Käufer. Auch Steueranreize für Produzenten stehen auf dem Prüfstand. Damit könnte ein zentrales Element der bisherigen Förderstrategie entfallen.
Der zusätzliche Druck auf die ohnehin margenschwache Elektromobilität dürfte nicht zuletzt durch Lieferkettenprobleme verstärkt werden. Trump hat kürzlich eine Untersuchung zu möglichen Strafzöllen auf sämtliche US-Importe kritischer Mineralien eingeleitet. China wiederum reagierte mit Ausfuhrbeschränkungen für seltene Erden – zentral für die Batterie- und Motorenproduktion.
Händler warnen bereits vor einer Spirale steigender Preise und sinkender Verfügbarkeiten. „Wir erleben einen perfekten Sturm“, sagt Laura Perrotta, Chefin des Händlerverbands NJCAR. Die Folgen: steigende Neuwagenpreise, schrumpfende Gebrauchtwagenbestände und letztlich höhere Kosten für Verbraucher.
Dabei zeigen sich auch gegenläufige Trends: Die Zahl neu installierter Schnellladestationen ist um 50 Prozent gestiegen, die Ladeinfrastruktur insgesamt wuchs um ein Viertel. Laut McKinsey kehren immer weniger frühere E-Auto-Besitzer zu Verbrennern zurück – ein Signal für bessere Nutzererfahrungen. Auch Leasingmodelle gewinnen an Bedeutung und dämpfen das Risiko des Restwertverlusts.
Ob das reicht, um gegen politische Widerstände und wirtschaftliche Gegenwinde anzukommen, bleibt offen. Die nächste Phase der Elektrifizierung in den USA dürfte nicht nur technisch, sondern auch politisch entschieden werden.

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