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FCA kürzt Regelwerk drastisch – Entlastung für Finanzbranche im Fokus


Die britische Finanzaufsicht FCA plant, mehr als 100 Seiten regulatorischer Vorgaben zu streichen – ein Schritt, der vor allem Anbieter von Verbraucherkrediten, Hypotheken und Anlageprodukten entlasten soll. Auch mehrere Hundert aufsichtsrechtliche Publikationen sollen wegfallen. Hintergrund ist der politische Druck aus Regierungskreisen und von Unternehmen, die seit Langem eine Reduzierung der regulatorischen Komplexität fordern.
Im Zentrum der Maßnahme steht eine umfassende Verschlankung des über 10.000 Seiten umfassenden Regelwerks, das durch präskriptive Detailvorgaben in Bereichen wie Online-Transaktionen bislang wenig Spielraum für unternehmerische Gestaltung ließ. Künftig sollen Unternehmen in der Kundenansprache und -beratung mehr Flexibilität erhalten, sofern sie die Anforderungen des im vergangenen Jahr eingeführten Consumer Duty erfüllen – also nachweislich faire, verbraucherorientierte Ergebnisse erzielen.
Konkret überprüft die FCA nun etwa, ob bei Kreditwerbung lange, standardisierte AGB noch zeitgemäß sind und ob britische Versicherungsregeln auch für ausländische Kunden weiterhin gelten müssen. Auch ältere Formate wie „Dear CEO“-Briefe und sektorbezogene Portfolioberichte, die vor der letzten Strategieperiode der FCA (2022–2025) veröffentlicht wurden, sollen aus dem Verkehr gezogen werden.
„Wir wollen Kosten senken, Wachstum fördern und Verbrauchern letztlich bessere Ergebnisse liefern“, erklärte Sarah Pritchard, Director für Wettbewerb, Verbraucher und Internationales bei der FCA. Angesichts der vollständigen Implementierung der Consumer Duty seien jetzt gezielte Vereinfachungen möglich – ohne flächendeckenden Umbau.
Gleichzeitig betonte die Behörde, dass viele Unternehmen klare, detaillierte Vorgaben weiterhin schätzen. Man werde daher den Dialog mit der Branche fortsetzen, um ein Gleichgewicht zwischen Flexibilität und rechtlicher Sicherheit zu gewährleisten.
Die Ankündigung erfolgt im Vorfeld der neuen Fünfjahresstrategie der FCA, in der sich die Behörde klar zur Unterstützung wirtschaftlichen Wachstums bekennt. Der Schritt reiht sich ein in das von Schatzkanzlerin Rachel Reeves initiierte Ziel, die regulatorischen Kosten für Unternehmen um 25 Prozent zu senken.

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