Ticker
Fraport verkauft Pulkovo-Beteiligung: Rückzug aus Russland abgeschlossen
Der Flughafenbetreiber Fraport hat den Verkauf seiner 25-prozentigen Beteiligung am Flughafen Pulkovo in St. Petersburg finalisiert, mehr als ein Jahr nachdem Russland ausländischen Anteilseignern den Zugriff auf ihre Rechte entzogen hatte. Die Transaktion mit Orbit Aviation LLC, einem Investor aus dem Nahen Osten, steht kurz vor Abschluss und markiert das Ende von Fraports 14-jährigem Engagement in Russland.
Wie Fraport mitteilte, wird der Abschluss in den kommenden Tagen erwartet, sobald die Eintragung im russischen Gesellschaftsregister erfolgt ist. Der Verkauf soll einen positiven Effekt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich generieren, der zur Reduzierung der Konzernverschuldung beiträgt. Fraport hatte die Beteiligung bereits im zweiten Quartal 2022 aufgrund der Sanktionen gegen Russland vollständig abgeschrieben.
Fraport-CEO Stefan Schulte erklärte: „Unser Ziel war es stets, eine Lösung für die Beteiligung im Interesse unserer Aktionärinnen und Aktionäre zu finden. Wir sind zuversichtlich, dass dies durch den Verkauf unseres Anteils erreicht wird – auch wenn es länger gedauert hat als ursprünglich gehofft.“
Die Beteiligung begann 2010 mit einer 30-jährigen Konzession. Im Dezember 2023 entzog ein Dekret von Russlands Präsident Wladimir Putin den ausländischen Anteilseignern – neben Fraport auch Investoren aus Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten – die Stimmrechte und übertrug sie auf die neu gegründete VVSS Holding. Während die ausländischen Investoren ihre Anteile formal behielten, war ihre Kontrolle de facto beendet.
Fraport entschied sich daraufhin, seinen Anteil an Orbit Aviation zu verkaufen, das im Rahmen eines strukturierten Prozesses als Käufer ausgewählt wurde. Der Verkauf signalisiert nicht nur das Ende von Fraports Russlandgeschäft, sondern auch eine klare Neuausrichtung auf internationale Wachstumsstrategien.
Die Fraport-Aktie reagierte positiv auf die Nachricht und stieg im XETRA-Handel zeitweise um 1,33 Prozent auf 53,35 Euro.