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Gegenzoll mit Ansage – China kontert US-Strafmaßnahmen mit scharfer Eskalation


Peking zieht die Reißleine. Als direkte Reaktion auf neue US-Sonderzölle in Höhe von 50 Prozent hat China am Mittwoch Gegenmaßnahmen angekündigt, die es in sich haben: Die bereits bestehenden Sonderzölle auf US-Waren steigen auf 84 Prozent und treten am Donnerstag in Kraft. Damit trifft es nun fast alle amerikanischen Importe. Zusätzlich verschärft China die Gangart gegenüber US-Unternehmen – zwölf Firmen stehen vor neuen Exportkontrollen, sechs davon landen auf der Liste „nicht-verlässlicher Organisationen“, was sie de facto vom chinesischen Markt ausschließt.
Die Eskalation folgt einem eingespielten Muster. Donald Trump hatte jüngst Strafzölle gegen chinesische Produkte weiter verschärft – in Summe belaufen sich die US-Zölle nun auf 104 Prozent. Die chinesische Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Im Handelsstreit der zwei größten Volkswirtschaften der Welt ist damit ein neuer Tiefpunkt erreicht.
Trump rechtfertigt die Zollerhöhungen mit dem Ziel, Handelsungleichgewichte zu beseitigen und industrielle Produktion zurück in die USA zu holen. Nicht zuletzt verspricht er sich daraus zusätzliche Einnahmen zur Gegenfinanzierung seiner geplanten Steuersenkungen im Wahljahr. Doch die Rechnung ist riskant – vor allem, wenn die Gegenseite so entschlossen zurückschlägt.
Laut Informationen der New York Times sind von den chinesischen Exportkontrollen künftig auch größere US-Technologieanbieter betroffen. In den betroffenen Unternehmen schrillen die Alarmglocken – der Zugang zum chinesischen Markt galt bislang als unverzichtbar für Wachstum und Margen.
Dabei trifft Trumps Zollpolitik nicht nur China. Auch Importe aus der EU und anderen Ländern sind betroffen – mit Abgabensätzen von bis zu 20 Prozent. An den globalen Finanzmärkten wächst die Sorge vor einer neuen Phase protektionistischer Unberechenbarkeit. Denn was als bilateraler Konflikt begann, entwickelt sich zunehmend zu einer systemischen Bedrohung für den Welthandel.

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