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Grant Thornton US treibt internationale Expansion mit Private-Equity-Kapital voran

Grant Thornton US plant den Zukauf von mehr als einem halben Dutzend Schwesterfirmen in Europa und dem Nahen Osten – ein Vorstoß, der die Struktur des globalen Netzwerks grundlegend verändern dürfte. Die Expansion erfolgt im Zuge einer aggressiven Konsolidierungsstrategie, finanziert durch die Private-Equity-Gesellschaft New Mountain Capital.

Nach der Mehrheitsübernahme durch das New-Mountain-Konsortium im vergangenen Jahr – dem bislang größten Private-Equity-Deal im globalen Rechnungswesen – setzt die US-Firma konsequent auf Internationalisierung. Im Oktober wurde bereits Grant Thornton Irland übernommen. Weitere Übernahmen in Luxemburg, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den Cayman Islands sind laut mit den Vorgängen vertrauten Personen bereits vereinbart. In den Niederlanden befinden sich die Gespräche in fortgeschrittenem Stadium.

Ziel ist es, durch die Integration profitabler Landesgesellschaften einen echten wirtschaftlichen Verbund zu schaffen. „Wenn Mitgliedsfirmen zusammengelegt werden, entsteht wirtschaftliche Ausrichtung und ein nahtloses Kundenerlebnis“, so Grant-Thornton-US-CEO Jim Peko. Im Gegensatz zu traditionellen Netzwerken mit losen Verbindungen zwischen nationalen Partnern setzt Grant Thornton damit auf eine koordinierte Struktur mit gemeinsamer Profitabilität.

Die neu geschaffene Holding „Grant Thornton Global Advisors“ bündelt die übernommenen Einheiten. Neben New Mountain Capital und US-Partnern werden auch die Partner der übernommenen Landesgesellschaften als Anteilseigner beteiligt. Dies soll die Zusammenarbeit bei internationalen Mandaten erleichtern – ein bislang ungelöstes Problem vieler Mid-Tier-Gesellschaften.

Im Gegensatz zu den Big Four – Deloitte, PwC, EY und KPMG – haben mittlere Prüfungsgesellschaften bislang weniger zentralisierte Strukturen. Die Folge: höhere Kosten beim Technologietransfer und geringere operative Effizienz. Grant Thornton will diese Lücke nun durch gezielte Akquisitionen schließen.

Ein vollständiger Zusammenschluss des Netzwerks sei jedoch nicht geplant, betont Peko. Man suche gezielt nach Standorten mit hoher Mandantenüberlappung. Die Wahl fällt dabei primär auf Finanzzentren mit wachstumsstarken Einheiten.

Die Expansion erfolgt in einem dynamischen Marktumfeld: Ein Drittel der 30 größten US-Wirtschaftsprüfungsgesellschaften hat in den letzten vier Jahren Beteiligungen an Finanzinvestoren verkauft. Während viele Wettbewerber das Kapital zur nationalen Expansion nutzen, setzt Grant Thornton als erste auf internationale Integration.

RSM US verfolgt einen anderen Kurs. Die Gesellschaft lehnt bisher Private-Equity-Investitionen ab, kündigte jedoch Ende letzten Jahres an, ihre britische Schwesterfirma übernehmen zu wollen. Ein endgültiger Abschluss steht hier noch aus.

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