Ticker
GSK vor milliardenschwerer Übernahme von IDRx – Ausbau der Onkologie-Sparte im Fokus
Der britische Pharmakonzern GSK steht kurz vor einer Übernahme des US-Biotechunternehmens IDRx für bis zu 1 Mrd. US-Dollar. Die Akquisition soll GSKs Onkologie-Sparte stärken, die im Vergleich zu Wettbewerbern wie Merck und AstraZeneca kleiner ist.
IDRx wird von Risikokapitalgebern wie Andreessen Horowitz und RA Capital sowie dem Private-Equity-Giganten Blackstone unterstützt und war zuletzt mit 430 Mio. US-Dollar bewertet. Laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen soll der Verkauf vor der JPMorgan Healthcare Conference nächste Woche bekannt gegeben werden, wo üblicherweise zahlreiche Biotech-Deals verkündet werden.
Das Biotech-Unternehmen entwickelt eine vielversprechende Therapie gegen gastrointestinale Stromatumoren (GIST), eine seltene Krebsart, die jährlich 4.000 bis 6.000 Menschen in den USA betrifft. Der experimentelle IDRx-Wirkstoff zielt auf Mutationen ab, die in 80 Prozent der Fälle zu Resistenzen gegen bestehende Behandlungen führen. In einer Phase-I-Studie zeigte das Medikament eine Tumorwachstumsverhinderung von durchschnittlich 12,9 Monaten bei Patienten, die bereits zwei andere Therapien erfolglos getestet hatten.
Für GSK würde der Deal strategisch gut ins Bild passen, da das Unternehmen sich auf kleinere Zukäufe im Bereich von etwa 1 Mrd. US-Dollar konzentriert. Der Konzern verfolgt diese Strategie nicht nur wegen seines begrenzten Budgets für größere Übernahmen, sondern auch im Einklang mit einem Branchentrend, der kleinere Akquisitionen bevorzugt.
Die Onkologie-Sparte von GSK verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2024 einen Umsatzsprung von 94 Prozent auf über 1 Mrd. US-Dollar. Zu den Wachstumstreibern zählt Ojjaara, ein Medikament gegen seltene Blutkrebserkrankungen, das GSK durch die 1,7-Mrd.-Dollar-Übernahme von Sierra Oncology 2022 in sein Portfolio aufnahm.
Darüber hinaus plant GSK, das 2022 vom US-Markt genommene Krebsmedikament Blenrep wieder einzuführen, nachdem es in einer Studie gegen Konkurrenzpräparate unterlegen war. Im November präsentierte das Unternehmen neue Daten, die eine „statistisch signifikante und klinisch relevante“ Wirkung in Kombination mit einer anderen etablierten Therapie belegen.
Neben der geplanten Übernahme von IDRx baut GSK auch sein Portfolio an sogenannten Antibody Drug Conjugates (ADC) aus, einer neuartigen Form der Chemotherapie, die gezielt Krebszellen angreift und gesunde Zellen schont. Im Dezember 2024 schloss GSK eine Vereinbarung mit der in Shanghai ansässigen Duality Bio über ein ADC zur Behandlung von gastrointestinalem Krebs ab. Der Deal hat einen potenziellen Wert von bis zu 975 Mio. US-Dollar und ist bereits die dritte derartige Vereinbarung von GSK innerhalb von 18 Monaten.
Bei Nachrichten von Eulerpool handelt es sich um extern erstellte Tickermeldungen. Ihre Einbettung erfolgt automatisch. Sie werden von uns nicht überprüft oder bearbeitet.