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Hoffnung auf IPO-Erholung: CoreWeave und Klarna bereiten Börsengänge vor


Nach einer dreijährigen Flaute könnte der US-Markt für Tech-IPOs wieder anziehen. CoreWeave, ein Anbieter von KI-Rechenzentren, und das schwedische Fintech Klarna haben ihre Börsengänge für die kommenden Monate angekündigt. CoreWeave plant, mit seinem IPO vier Milliarden US-Dollar einzunehmen und mit über 35 Milliarden US-Dollar bewertet zu werden – die bislang größte Tech-Börsennotierung des Jahres. Klarna peilt eine Kapitalaufnahme von über einer Milliarde US-Dollar bei einer Bewertung von rund 15 Milliarden US-Dollar an.
Die geplanten Listings lassen Hoffnungen auf eine Marktöffnung für Tech-IPO-Kandidaten aufkommen, die lange in den Startlöchern standen. Laut einem Investmentbanker, der an den Deals beteiligt ist, könnten bis zu fünf Tech-Unternehmen bereits im April an die Börse gehen. Dazu zählt unter anderem die Handelsplattform eToro, die im Februar ihren Antrag auf eine US-Börsennotierung mit einer potenziellen Bewertung von über fünf Milliarden US-Dollar eingereicht hat.
Trotz der positiven Signale bleiben Investoren vorsichtig. Die jüngste Marktvolatilität, ausgelöst durch die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump, hat die Erwartungen gedämpft. Einige Unternehmen, darunter das Fintech Chime und der Softwareanbieter Genesys, haben ihre geplanten Börsengänge vorerst auf Eis gelegt.
Auch in Europa macht sich die Unsicherheit bemerkbar: Der deutsche Pharmakonzern Stada verschob seinen geplanten Börsengang auf September. Das Unternehmen erklärte, dass es weiterhin „alle Optionen prüfe“, der Markt jedoch „noch nicht stabil genug“ sei.
Investmentbanken wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und JPMorgan setzen darauf, dass CoreWeave als erstes großes Tech-IPO des Jahres eine Signalwirkung entfalten könnte. Ein erfolgreicher Börsengang könnte weiteren Unternehmen den Weg ebnen. Doch CoreWeave hat bisher keine Roadshow gestartet, um Investoren für den IPO zu gewinnen.
„Die Marktsituation hat sich in den letzten Wochen so drastisch verändert, dass viele Unternehmen abwarten“, sagte Peter Hébert, Mitgründer der Venture-Capital-Firma Lux Capital. „CoreWeave wird alles daransetzen, seinen Börsengang durchzuziehen, aber viele andere werden erst einmal beobachten.“
Viele Investoren drängen auf Liquidität, da zahlreiche Start-ups länger privat geblieben sind als ursprünglich geplant. Während des IPO-Booms von 2021 war die Marktkapitalisierung aller US-Start-ups auf 1,7 Billionen US-Dollar gestiegen. Heute liegt sie bei über vier Billionen US-Dollar. Branchengrößen wie SpaceX, Stripe oder Databricks hatten bereits 2021 Börsengänge in Betracht gezogen, aber seither keine konkreten Pläne vorgelegt.
„Sollten die Börsengänge nicht im April stattfinden, könnte 2025 ein verlorenes Jahr für Tech-IPOs werden“, sagte ein Berater mehrerer pre-IPO-Unternehmen. Die nächsten Wochen dürften daher entscheidend sein.

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