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HSBC streicht Boni für entlassene Investmentbanker – Elhedery zieht Kostenschrauben deutlich an


HSBC hat Dutzenden Investmentbankern am selben Tag gekündigt, an dem sie ihre Bonuszahlungen erwartet hatten – und ihnen zugleich jegliche Boni für das Jahr 2024 verweigert. Die Maßnahme ist Teil eines deutlich härteren Sparkurses unter dem neuen CEO Georges Elhedery, der seit September an der Spitze des Londoner Instituts steht.
Betroffen sind insbesondere Banker ab der Vice-President-Ebene in den Bereichen Mergers & Acquisitions sowie Equity Capital Markets, die außerhalb Asiens und des Nahen Ostens geschlossen wurden. Laut drei mit dem Vorgang vertrauten Personen erhielten diese Beschäftigten keine Bonuszahlungen für das vergangene Jahr – ein Vorgehen, das innerhalb der Branche als ungewöhnlich gilt. Andere Häuser zahlen selbst bei Entlassungen üblicherweise reduzierte Boni aus.
Elhedery treibt den Umbau des Konzerns mit hoher Geschwindigkeit voran. Im Februar kündigte HSBC an, im kommenden Jahr 300 Mio. Dollar einsparen und bis Ende 2026 die jährlichen Kosten um 1,5 Mrd. Dollar senken zu wollen. Die Investmentbanking-Sparte, die ohnehin nur einen geringen Anteil am Konzernumsatz hat, steht dabei besonders im Fokus.
Während das Geschäft in Europa und Nordamerika stark zurückgefahren wird, hält HSBC an den Investmentbanking-Aktivitäten in Asien und dem Nahen Osten zunächst fest – vor allem, um bestehende Kundenbeziehungen zu erhalten. Dennoch gab es auch in Hongkong bereits erste Stellenstreichungen.
Der harte Sparkurs trifft auf eine Situation, in der HSBC unter sinkenden Zinseinnahmen leidet. Der Zinsüberschuss – bislang eine tragende Säule der Erträge – ging im vergangenen Jahr zurück. Gleichzeitig wird der Druck auf das Management erhöht, die Profitabilität durch schlankere Strukturen zu steigern.
Im Zuge der Restrukturierung verschmilzt die Bank zwei ihrer drei Hauptgeschäftsbereiche, streicht Führungspositionen und teilt die globale Organisation in „östliche“ und „westliche Märkte“ auf – inzwischen unter neuer Bezeichnung. Auch eine vollständige Aufgabe des Investmentbankings in den Fokusregionen stand zwischenzeitlich zur Diskussion.
Gleichzeitig präsentierte HSBC jüngst ein neues Vergütungspaket für Elhedery mit einem Maximalwert von 15,3 Mio. Pfund – bei einem Anstieg des Aktienkurses um 50 Prozent könnten es sogar bis zu 19,8 Mio. Pfund werden. Damit überflügelt er deutlich seinen Vorgänger Noel Quinn, der im Jahr 2023 rund 10,6 Mio. Pfund verdiente – fast doppelt so viel wie im Jahr zuvor.

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