Hyundai Motor Group investiert Rekordsumme in Elektrifizierung und Technologiewandel

Der südkoreanische Hyundai Motor Group plant inmitten wachsender geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten eine Rekordinvestition von 24,3 Billionen Won (16,7 Milliarden US-Dollar) in seinen Heimatmarkt. Damit will der drittgrößte Autobauer der Welt nach Toyota und Volkswagen seine Transformation hin zu Elektrofahrzeugen (EV) beschleunigen und sich gegen die zunehmende Konkurrenz behaupten.

Von der Gesamtsumme sind 11,5 Billionen Won für Forschung und Entwicklung vorgesehen, insbesondere in den Bereichen Elektrifizierung und vernetzte Fahrzeuge. Weitere 12 Billionen Won sollen in die Modernisierung der Produktionsstätten für EVs fließen, während der Rest der Entwicklung autonomer Fahrtechnologien zugutekommt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

„Die größte Investition in der Geschichte Südkoreas durch die Hyundai Motor Group unterstreicht die Bedeutung kontinuierlicher und stabiler Investitionen, um die aktuellen Krisen zu überwinden und zukünftige Wachstumsfelder zu sichern“, erklärte das Unternehmen.

Die Ankündigung ließ die Aktien von Hyundai und Kia kurzfristig um 1 Prozent beziehungsweise 3,7 Prozent steigen, bevor sie den Handelstag gemischt beendeten.

Hyundais Vorsitzender Euisun Chung warnte vergangene Woche vor steigenden externen Risiken, insbesondere angesichts der drohenden 10-prozentigen Einfuhrzölle unter US-Präsident Donald Trump. Im Inland verschärfen politische Turbulenzen nach der Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk Yeol die Unsicherheiten und bremsen die Konsumnachfrage.

Hyundai plant dennoch, den weltweiten Absatz bis 2025 um 2 Prozent auf 7,4 Millionen Fahrzeuge zu steigern. „Die Konkurrenz durch kostengünstigere chinesische Hersteller wird in Europa und Schwellenländern eine große Herausforderung darstellen“, sagte Lee Hang-koo vom Jeonbuk Institute of Automotive Convergence Technology.

In den USA, Hyundais wichtigstem Markt, hat das Unternehmen bereits ein Werk in Georgia in Betrieb genommen, das das Flaggschiffmodell Ioniq EV produziert. Unterdessen bleibt die Zukunft der US-Steuergutschriften für EVs unter dem Inflation Reduction Act (IRA) unsicher, da Trump dessen Abschaffung droht.

Um den Marktanteil weiter auszubauen, setzte Hyundai auf Online-Verkäufe. Am Donnerstag wurde das Unternehmen der erste Automobilhersteller, der Fahrzeuge über Amazon anbietet. Bis 2030 soll der Online-Umsatz bis zu 30 Prozent der gesamten US-Verkäufe ausmachen.