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Italiens Finanzbranche im Umbruch: Fusionswelle verschärft Machtkämpfe zwischen Banken und Investoren

Mitten in einer historischen Konsolidierungswelle positionieren sich Italiens Finanzakteure neu. Jüngstes Beispiel: Mediobanca hat am 28. April ein 6,3-Milliarden-Euro-Angebot für die Vermögensverwaltungssparte von Assicurazioni Generali vorgelegt – ein strategischer Schachzug, um sich gegen die feindliche Übernahmeofferte von Monte Paschi zu wappnen.

Bereits seit Ende 2023 jagt eine Transaktion die nächste. Banco BPM übernahm nach zähen Verhandlungen und einem erhöhten Angebot Anima Holding für rund 2,3 Milliarden Euro. Der Deal markiert den ersten erfolgreichen Abschluss der neuen Übernahmewelle. Parallel stemmt sich Banco BPM gegen eine feindliche Offerte von UniCredit im Volumen von etwa 10 Milliarden Euro, unterstützt von Aktionären wie Crédit Agricole.

Auch der italienische Staat mischt aktiv mit: Im November 2023 verkaufte Rom einen 15%-Anteil an Monte Paschi, um die Bank zurück in die Privatwirtschaft zu führen. Investoren wie Francesco Gaetano Caltagirone und die Del Vecchio-Familie nutzten die Gelegenheit zur Aufstockung ihrer Beteiligungen – und machen Monte Paschi damit selbst zu einem potenziellen Konsolidierer.

Weitere Deals befeuern die Dynamik: Banca Ifis versuchte mit einer 298-Millionen-Euro-Offerte Illimity zu übernehmen, während BPER Banca im Februar ein unaufgefordertes Angebot für Banca Popolare di Sondrio unterbreitete. Letzteres stieß auf Ablehnung, dennoch verzichtete die Regierung auf den Einsatz der „golden power“-Regeln, die strategische Sektoren schützen sollen.

Parallel dazu sucht Generali über ein Joint Venture mit BPCE die Fusion ihrer Asset-Management-Einheiten. Die geplante Gesellschaft mit einem verwalteten Vermögen von 1,9 Billionen Euro stößt auf Widerstand nationalistischer Kreise, die zunehmenden französischen Einfluss befürchten.

Über all diesen Entwicklungen schwebt eine zentrale Erkenntnis: Die Machtverhältnisse in Italiens Finanzsystem werden neu geordnet – und viele der altbekannten Namen treffen sich dabei an mehreren Fronten gleichzeitig.

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