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Kohleverstromung steigt im Oktober – Teures Gas und wenig Wind als Hauptursachen

Im Oktober verzeichnete Deutschland einen deutlichen Anstieg der Kohleverstromung: Rund 29 Prozent des Stroms stammten im vergangenen Monat aus Kohlekraftwerken, der höchste Anteil in diesem Jahr, wie Daten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) zeigen. Der Anstieg hängt vor allem mit einem Rückgang der Windenergie und höheren Gaspreisen zusammen, die den Betrieb der Kohlekraftwerke wirtschaftlicher erscheinen ließen.

Ein ungewöhnlich windarmer Oktober reduzierte die Leistung der Windkraftwerke im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Da die Erneuerbaren unterdurchschnittlich lieferten, sprangen fossile Energieträger vermehrt ein, wobei Kohle stärker zum Einsatz kam als Erdgas. Im Großhandel stieg der Gaspreis im Oktober auf über vier Cent je Kilowattstunde (kWh), was Kohle für viele Kraftwerke zur günstigeren Alternative machte, erläutert Till Stehr, Gasmarktexperte der Preisagentur Argus. Insgesamt wurde im Oktober fast dreimal so viel Strom aus Kohle wie aus Gas produziert – eine in diesem Jahr bislang unübertroffene Quote.

Die erhöhten Gaspreise resultierten aus einer Kombination von Faktoren: Neben geopolitischen Spannungen im Nahen Osten wirkten sich ein kühler Herbst und gestiegene LNG-Kosten aufgrund höherer Nachfrage aus Asien auf den Markt aus. Zusätzlich kommt es durch Wartungsarbeiten und ungeplante Stillstände norwegischer Förderplattformen zu vorübergehenden Lieferengpässen, die den Wettbewerb um Flüssigerdgas (LNG) zwischen Europa und Asien verschärfen.

Während die Oktober-Bilanz für die Kohleverstromung unerwartet hoch ausfiel, sieht die Gesamtrechnung für 2024 bislang günstiger aus. Seit Jahresbeginn liegt der Anteil des Kohlestroms bei rund 22 Prozent – ein Rückgang gegenüber 2023 – während der Anteil der erneuerbaren Energien auf knapp 65 Prozent gestiegen ist.

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