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Krise bei Triton: Fehlinvestitionen und interne Skandale belasten die Private-Equity-Gruppe

Der deutsch-schwedische Private-Equity-Investor Triton sieht sich nach einer Serie fragwürdiger Investments und interner Vorwürfe zunehmend unter Druck. Neben einer kritisierten Unternehmenskultur stehen mehrere gescheiterte Beteiligungen im Fokus, darunter die Padel-Sportgruppe Ledap, der Werkzeughersteller Lamina und das Medizinunternehmen Kielstein. In zwei Fällen ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Investitionen mit Milliardenverlusten
Besonders schmerzlich für Triton war das Debakel bei Ledap. Die Padel-Sportgruppe, die in der Pandemie durch die Zusammenführung von 30 Anbietern entstand, meldete bereits ein Jahr nach ihrer Gründung Insolvenz an. Triton soll dabei bis zu 300 Millionen Euro verloren haben. Die Marktübersättigung und der rasch verflogene Padel-Hype führten zur Schließung nahezu aller Standorte in Schweden.

Ähnlich problematisch verlief das Investment in den Schweizer Werkzeughersteller Lamina. Nach Übernahme durch Triton offenbarte sich eine mutmaßliche Bilanzmanipulation durch frühere Verantwortliche, was zu Konkurs und staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen Betrugs führte. Triton investierte rund 30 Millionen Euro in das Unternehmen, weitere 50 Millionen flossen über Bankkredite.

Auch die Beteiligung an der Kielstein-Gruppe, einem Netzwerk medizinischer Versorgungszentren in Thüringen, geriet ins Visier der Behörden. Ermittler werfen Führungskräften des Unternehmens seit 2018 systematischen Abrechnungsbetrug vor. Triton hatte sich 2022 in Kielstein eingekauft, um die Gruppe mit einer Roll-up-Strategie weiterzuentwickeln.

Interne Kritik und Verlust der Kontrolle
Neben den finanziellen Rückschlägen wird Triton auch für interne Strukturen kritisiert. Videos von Firmenfeiern, bei denen CEO Peder Prahl halbnackt mit Mitarbeitern feierte, sorgten für Empörung. Insider sprechen von einer „toxischen Altherrenkultur“ und mangelndem Risikobewusstsein in der Führungsebene.

Im Fall des hessischen Personalvermittlers Univativ musste Triton Anfang Oktober 2024 die Kontrolle an den Kreditfonds Pemberton abgeben. Hintergrund war ein Debt-Equity-Swap infolge finanzieller Schwierigkeiten des Unternehmens. Auch hier werden Fragen zur Due Diligence und zur Rolle von Triton-Partner Götz Meyer laut.

Tritons Verteidigung und Blick in die Zukunft
Triton weist die Vorwürfe von Missmanagement zurück und verweist auf seine „robusten Prozesse“. „Unsere Fonds haben durchweg außergewöhnliche Renditen erzielt“, erklärte ein Sprecher. Fehler bei Lamina oder Kielstein seien trotz umfassender Prüfungen durch externe Partner schwer erkennbar gewesen. CEO Prahl wird weiterhin als „der richtige Leader“ für das Unternehmen verteidigt.

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