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Lilium meldet Insolvenz in Eigenverwaltung nach finanziellen Engpässen

Der Elektroflugzeug-Pionier Lilium hat angekündigt, einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung zu stellen, da dem Unternehmen die notwendigen zusätzlichen Mittel zur Fortsetzung des Geschäfts fehlen. Dies teilte Lilium am Donnerstag der US-Börsenaufsicht mit und markiert einen weiteren Rückschlag für das bislang vielversprechende Startup.

Lilium, das unter der Führung des ehemaligen Airbus-Managers Klaus Roewe etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, plant die Produktion seines elektrisch betriebenen Kleinflugzeugs für das Frühjahr 2025 und die erste Auslieferung an Kunden für 2026. Trotz rund 700 Fest- und Vorbestellungen aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Saudi-Arabien und weiteren Ländern, konnte das Unternehmen die hohen Kosten für das anstehende Zulassungsverfahren und den Produktionsaufbau nicht decken. Im ersten Halbjahr 2024 gab Lilium fast 200 Millionen Euro aus, während Investoren bereits 1,5 Milliarden Euro in das an der NASDAQ gelistete Unternehmen investiert hatten.

Der Insolvenzantrag folgt auf die Ablehnung eines Bundeskreditgarantiebürgschaftsantrags in Höhe von 50 Millionen Euro durch die Regierungskoalition in Berlin. Während SPD und FDP mehrheitlich für die Bürgschaft waren, widersetzten sich die Grünen dem Vorhaben. Bayern hatte unter der Bedingung zugesagt, dass der Bund ebenfalls beteiligt wird. „Die Anfangsinvestitionen sind einfach zu hoch, um rein privatwirtschaftlich gestemmt zu werden“, erklärte Roewe. Er betonte, dass weltweit kein einziges Flugzeugprogramm ohne staatliche Förderung erfolgreich war und verweist auf Unterstützung aus China und den USA sowie mögliche Förderungen durch Frankreich bei Standorteröffnung in Südwestfrankreich.

Die Insolvenz in Eigenverwaltung eröffnet die Möglichkeit eines neuen Investorenprozesses und einer bestmöglichen Lösung für die Gläubiger, doch die Entscheidung des Amtsgerichts bleibt abzuwarten. Bislang fiel der Aktienkurs von Lilium an der NASDAQ um beeindruckende 61,50 Prozent auf 0,2094 US-Dollar.

Die Entscheidung von Lilium unterstreicht die Herausforderungen, denen sich innovative Unternehmen im hochkompetitiven Bereich der Elektromobilität gegenübersehen, insbesondere wenn staatliche Unterstützung ausbleibt. Der Fall wirft zudem ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit nachhaltiger Finanzierungslösungen für zukunftsorientierte Technologien.

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