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LVMH verstärkt Einfluss bei Moncler durch Beteiligung an Ruffinis Investmentvehikel

LVMH, das unter Leitung von Bernard Arnault steht, hat zunächst eine 10-prozentige Beteiligung an Double R erworben, einer Zweckgesellschaft, über die Ruffini derzeit 15,8 Prozent an Moncler hält. Diese Beteiligung kann schrittweise auf bis zu 22 Prozent ausgebaut werden. Im Gegenzug wird Double R seine Anteile an Moncler in den kommenden 18 Monaten auf bis zu 18,5 Prozent erhöhen, was die Position von Ruffini als größtem Einzelaktionär des Unternehmens stärkt.

Im Rahmen der Vereinbarung wird LVMH berechtigt sein, zwei Sitze im Verwaltungsrat von Double R sowie einen Sitz im Moncler-Vorstand zu besetzen. Ungeachtet dessen bleibt Ruffini weiterhin Vorsitzender und CEO von Moncler und behält die Kontrolle über Double R. LVMH betont, dass es als langfristiger Minderheitsaktionär die Umsetzung von Ruffinis Zukunftsvision unterstützen werde.

„Diese Partnerschaft festigt die Position von Double R bei Moncler und bietet die notwendige Stabilität, um meine Zukunftsstrategie umzusetzen“, sagte Ruffini in einer Stellungnahme. Bernard Arnault äußerte sich ebenfalls positiv: „Moncler zählt zu den herausragendsten unternehmerischen Erfolgsgeschichten der letzten 20 Jahre. Remo Ruffinis Vision und Führungsstärke sind bemerkenswert, und ich freue mich, in sein Unternehmen zu investieren, um seine Position als führender Aktionär weiter zu stärken.“

Analysten der Barclays Bank schätzen, dass LVMH durch diesen Deal indirekt eine Beteiligung von etwa 1,6 Prozent an Moncler hält, die bei einer weiteren Aufstockung maximal auf 4 Prozent steigen könnte.

Die Nachricht sorgte an den Börsen für Aufsehen: Die Moncler-Aktie legte am Freitagmorgen um mehr als 10 Prozent zu und erreichte damit eine Marktkapitalisierung von 15,75 Milliarden Euro. Auch die LVMH-Aktie stieg um 2,8 Prozent. Diese Gewinne bauen auf einem bereits starken Wochenverlauf auf, der von der Hoffnung befeuert wurde, dass ein neues Konjunkturpaket aus China den zuletzt rückläufigen Luxusgüterabsatz in der Region wiederbeleben könnte.

Moncler, das auch die Herrenmarke Stone Island besitzt, gehört zu den wenigen Luxusunternehmen, die den konjunkturellen Abschwung nach dem pandemiebedingten Boom erfolgreich abgefedert haben. In den ersten sechs Monaten des Jahres konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 11 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro steigern. Besonders in China zeigte sich das Geschäft robust, während viele Konkurrenten wie LVMH unter rückläufigen Umsätzen in der Region litten.

Die Beteiligungsstruktur von Moncler war in Bewegung geraten, nachdem die Familie Rivetti, die früheren Eigentümer von Stone Island, ihren 16,5-prozentigen Anteil an Double R veräußerte. Dadurch sank die Beteiligung des Vehikels an Moncler auf 15,8 Prozent. Der Einstieg von LVMH zielt darauf ab, die Position von Double R und der Familie Ruffini zu stärken, wie die Barclays-Analystin Carole Madjo erklärte.

Dies ist nicht das erste Mal, dass LVMH eine Minderheitsbeteiligung an einem italienischen Modeunternehmen übernimmt. 2021 sicherte sich der Konzern eine Beteiligung am Schuhhersteller Tod’s und unterstützte dessen Rückzug von der Mailänder Börse in einer Transaktion mit der von LVMH unterstützten Private-Equity-Gesellschaft L Catterton.

Mit mehr als 75 Marken, darunter Louis Vuitton und Dior, gilt LVMH als der weltweit größte Luxusgüterkonzern mit einer Marktkapitalisierung von 348 Milliarden Euro. Der Einstieg bei Double R könnte LVMH in eine strategisch günstigere Position bringen, um von einer möglichen weiteren Expansion von Moncler zu profitieren und gleichzeitig Ruffinis langfristige Strategie zu stützen.

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