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Manus: Chinesische KI-Plattform sorgt für Hype, liefert aber kaum Ergebnisse

Die neue KI-Plattform Manus hat in wenigen Tagen eine beispiellose Welle der Begeisterung ausgelöst. Tech-Influencer feiern das Tool als bahnbrechend, Einladungen werden auf chinesischen Reseller-Plattformen für Tausende Dollar gehandelt. Doch erste Nutzerberichte lassen Zweifel aufkommen, ob der Hype gerechtfertigt ist.

Das von dem chinesischen Start-up Butterfly Effect entwickelte System verspricht, ein agentisches KI-Modell zu sein – eine Plattform, die Aufgaben autonom ausführt, anstatt nur auf Befehle zu reagieren. In einem Video erklärte Yichao „Peak“ Ji, Research Lead bei Manus, dass die Plattform herkömmliche KI-Assistenten wie OpenAIs Deep Research oder Operator übertreffe.

Doch erste Tests erzählen eine andere Geschichte. Nutzer berichten von häufigen Fehlern, endlosen Warteschleifen und fehlenden Verweisen auf Quellen. Alexander Doria, Mitgründer des KI-Start-ups Pleias, schilderte auf X seine Erfahrungen mit Manus: Das System scheiterte an grundlegenden Rechercheaufgaben und stürzte wiederholt ab.

Auch in der Praxis zeigt sich Ernüchterung. Ein Nutzer, der Manus beauftragte, ein Fast-Food-Menü zu bestellen, erhielt nach zehn Minuten einen Systemabsturz. Beim zweiten Versuch fand die KI zwar eine passende Auswahl, konnte den Bestellvorgang jedoch nicht abschließen. Ähnlich enttäuschend verlief der Versuch, einen Flug nach Japan zu buchen – statt einer direkten Buchung gab Manus lediglich fehlerhafte Links zu Vergleichsportalen aus.

Die Macher von Manus räumen Probleme ein. „Unser Fokus liegt darauf, die Plattform weiterzuentwickeln und real nutzbare KI-Agenten zu schaffen“, teilte ein Sprecher des Unternehmens mit. Der Beta-Test diene dazu, Fehler zu identifizieren und die Skalierbarkeit zu verbessern.

Ein Teil des Hypes um Manus dürfte auch auf künstliche Verknappung zurückzuführen sein. Chinesische Medien stilisierten das Tool früh als KI-Durchbruch, während Social-Media-Influencer überzogene Erwartungen schürten. Ein viel verbreitetes Video, das angeblich eine voll funktionsfähige Manus-Steuerung von Apps zeigte, stellte sich als irreführend heraus.

Im Gegensatz zu anderen chinesischen KI-Unternehmen wie DeepSeek, das eigene Modelle entwickelt und offen zugänglich macht, basiert Manus weitgehend auf bestehenden Technologien. Es kombiniert Anthropics Claude und Alibabas Qwen – und bietet bisher wenig eigene Innovation.

Noch ist Manus in einer frühen Phase. Doch der Fall zeigt einmal mehr, dass im aktuellen KI-Boom die Erwartungen oft weit über den realen Fortschritt hinausgehen.

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