Setze dich mit uns in Verbindung

GEWINNERmagazin.de

Ticker

Marktvertrauen schwindet – Trumps Attacken auf Fed-Chef Powell treiben Dollar und Anleihen ins Minus

Ein einziger Social-Media-Post des US-Präsidenten genügte, um den Finanzmärkten zum Wochenauftakt eine scharfe Kurskorrektur zu verpassen. Nachdem Donald Trump am Montagmorgen den Vorsitzenden der US-Notenbank Federal Reserve, Jay Powell, erneut öffentlich angegriffen hatte, brach der US-Aktienmarkt ein, der Dollar verlor deutlich an Wert, und die Renditen auf US-Staatsanleihen zogen scharf an.

Der S&P 500 schloss 2,4 Prozent im Minus, beim Nasdaq Composite waren es sogar 2,6 Prozent. Über 90 Prozent der im Index gelisteten Unternehmen verzeichneten Kursverluste. Parallel fiel der Dollar auf ein Dreijahrestief – 1,5 Prozent gegenüber einem Währungskorb –, während der Euro auf 1,154 Dollar zulegte und der Yen auf 140,84 pro Dollar erstarkte.

Die Nervosität am Markt hat einen klaren Ursprung: Trumps wiederholte Andeutungen, Powell möglicherweise entlassen zu wollen, wecken Zweifel an der Unabhängigkeit der Fed – ein Grundpfeiler des US-Finanzsystems. „Powell ist eine bekannte Größe und eine Stimme der Vernunft“, sagte Steven Grey von Grey Value Management. Die Möglichkeit seiner Absetzung lasse institutionelle Anleger weltweit aufhorchen.

Auch am Anleihenmarkt entlud sich die Verunsicherung: Die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries stieg um 0,08 Prozentpunkte auf 4,41 Prozent. Analysten wie Yujiro Goto von Nomura bezeichnen die gleichzeitige Abwertung des Dollar und den Ausverkauf von Anleihen als seltenes Phänomen in einem Leitwährungsmarkt. Die Märkte behandelten US-Staatsanleihen zunehmend wie Risikopapiere.

Hinzu kommt die Sorge vor einem geldpolitischen Kontrollverlust: Die chinesische Investmentbank CICC sieht in Trumps Aussagen eine direkte Gefährdung der Fed-Autonomie. Michael Feroli von JPMorgan warnt, dass eine politische Einflussnahme auf die Notenbank die ohnehin angeheizten Inflationserwartungen zusätzlich verschärfen würde.

Trotz der bisherigen Zinspause 2025 bleibt die Fed unter Druck. Trumps Forderung nach sofortigen Zinssenkungen konterkariert ihre Strategie. Bereits jetzt gelten Zölle, steigende Preise und strukturelle Unsicherheit als Belastung für das geldpolitische Umfeld. Dass Trump Powell auf seiner Plattform als „Mr Too Late“ verspottete, verstärkte den Eindruck eines Präsidenten, der Marktstabilität seiner politischen Agenda unterordnet.

Gold profitiert als sicherer Hafen: Der Preis kletterte auf ein Rekordhoch von 3.494,81 US-Dollar pro Feinunze. Investoren suchen Schutz vor wachsender Volatilität – und zweifeln zunehmend an der Berechenbarkeit amerikanischer Wirtschaftspolitik. Die Aussicht auf eine weitere Amtszeit Trumps verstärkt diese Dynamik. „Zweimal gewählt – das lässt viele im Ausland am gesamten System zweifeln“, so Grey. Ein Warnsignal für das Vertrauen in den US-Kapitalmarkt.

Weiterlesen

Bei Nachrichten von Eulerpool handelt es sich um extern erstellte Tickermeldungen. Ihre Einbettung erfolgt automatisch. Sie werden von uns nicht überprüft oder bearbeitet.

Klicke, um zu kommentieren

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr in Ticker

Nach oben