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Mehr Käse, weniger Butter – Deutscher Milchmarkt reagiert auf veränderte Verbraucherpräferenzen und volatile Rohstofflage


Der Appetit auf Käse wächst, die Lust auf Butter nimmt ab – das Jahr 2024 hat den Wandel im deutschen Milchmarkt deutlich gemacht. Laut Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse binnen eines Jahres um ein Kilogramm auf 25,4 Kilogramm gestiegen. Parallel dazu erhöhte sich die heimische Käseproduktion von 2,66 auf 2,74 Millionen Tonnen.
Im Gegensatz dazu entwickelte sich der Buttermarkt rückläufig. Der durchschnittliche Verbrauch sank um 250 Gramm auf 5,3 Kilogramm pro Person. Auch die Produktion von Butter, Milchfett- und Streichfetterzeugnissen ging leicht zurück – auf insgesamt 473.400 Tonnen. Marktanalysten sehen darin eine Reaktion auf gestiegene Preise: Im Oktober erreichte Deutsche Markenbutter mit 2,39 Euro je Päckchen ein Allzeithoch.
Die Preissprünge resultierten aus mehreren Faktoren. Einerseits standen den Molkereien 2024 weniger Milchmengen zur Verfügung: Die angelieferte Rohmilchmenge sank um 118.000 Tonnen auf 31,3 Millionen Tonnen. Zugleich wies die Rohmilch einen geringeren Fettgehalt auf – beides verteuerte die Butterherstellung. Für ein Päckchen werden im Schnitt fünf Kilogramm Milch benötigt.
Hinzu kamen witterungs- und gesundheitsbedingte Einflüsse: So beeinträchtigte die Blauzungenkrankheit in der Rinderhaltung die Milchproduktion regional. Auch die Herstellung von Konsummilch ging weiter zurück – zum vierten Mal in Folge, auf nunmehr 4,1 Millionen Tonnen. Der Konsum von Trinkmilch blieb hingegen stabil: Mit 46,2 Kilogramm pro Kopf hielt sich der Verbrauch auf Vorjahresniveau.

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