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Microsoft baut europäische Cloud aus – über 200 Rechenzentren geplant

Microsoft kündigt eine massive Expansion seiner Cloud- und KI-Infrastruktur in der Europäischen Union an: In den kommenden zwei Jahren will der US-Technologiekonzern seine Rechenzentrums-Kapazitäten in der EU deutlich ausweiten und Cloud-Dienste an mehr als 200 Standorten betreiben. Ziel ist es, europäischen Forderungen nach mehr digitaler Souveränität entgegenzukommen.

Der Schritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem EU-Unternehmen und politische Akteure verstärkt auf eine Unabhängigkeit von US-Diensten drängen. Eine Allianz aus rund 100 Firmen, darunter Airbus und OVHCloud, hatte jüngst an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen appelliert, den Einsatz europäischer Lösungen im öffentlichen Sektor verbindlich vorzuschreiben.

Microsoft-Präsident Brad Smith begegnete diesen Forderungen bei einem Auftritt in Brüssel mit dem Hinweis, dass „Tech-Souveränität“ nicht zwangsläufig bedeute, ausschließlich auf europäische Anbieter zu setzen. Es reiche aus, wenn Technologien den Gesetzen und Regeln Europas unterlägen – ein Modell, das Microsoft klar favorisiere. Als Zeichen dieser Bereitschaft soll künftig ein europäischer Aufsichtsrat die regionalen Cloud-Aktivitäten des Konzerns kontrollieren.

Auch geopolitische Spannungen spielen eine Rolle: Seit dem Amtsantritt von Donald Trump wächst in Europa die Sorge, US-Konzerne könnten im Falle eines eskalierenden Handelskonflikts ihre Dienste einstellen müssen. Smith hält dieses Szenario für „extrem unwahrscheinlich“, betonte jedoch, Microsoft werde sich notfalls auch juristisch gegen entsprechende Anweisungen wehren. „Unser Geschäft basiert auf dem Vertrauen der Kunden – ohne das bricht es zusammen“, so Smith.

Neben dem Ausbau eigener Infrastruktur setzt Microsoft auf Kooperationen mit kleineren europäischen Cloud-Anbietern und arbeitet an neuen Lizenzmodellen, die speziell auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind.

„Wie Elektrizität im Industriezeitalter sind KI und Cloud-Rechenzentren heute der nächste Schritt der Industrialisierung“, heißt es im unternehmenseigenen Blog. Doch die Erwartungen an Technologieanbieter sind heute komplexer – sie müssen nicht nur leistungsfähig, sondern auch politisch verlässlich sein.

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